Flexibilität ist nicht nur beim Yoga, sondern auch bei Fondspolicen wichtig. © Freepik
  • Von Sabine Groth
  • 23.11.2023 um 10:58
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Kundenwünsche und -bedürfnisse können sich jederzeit ändern. Das gilt auch im Ruhestand. Gute Fondspolicen sollten daher vielfältige Entnahmeoptionen bieten. Was das konkret bedeutet, lesen Sie hier.

Fondswechsel, Umschichtungen, Beitragspausen, Zuzahlungen – für die Ansparphase haben sich Versicherer bereits einiges einfallen lassen, um die Flexibilität ihrer Fondspolicen zu erhöhen. Damit das Produkt für die Altersvorsorge attraktiv ist, war dies auch dringend nötig. Denn schließlich soll die Police den Kunden häufig über Jahrzehnte begleiten. Und in jungen Jahren kann niemand abschätzen, wie sich sein Leben und seine finanzielle Situation entwickeln.

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Noch nicht überall angekommen scheint jedoch, dass die Police den Kunden nicht nur bis zum Rentenbeginn begleiten sollte, sondern auch darüber hinaus – vielleicht sogar bis ans Lebensende. Und das nicht nur über eine lebenslange Verrentung, sondern mit viel mehr Möglichkeiten. Die beiden Klassiker Kapitalauszahlung oder lebenslange Rente sind zwar zwei gute Alternativen, eine größere Auswahl an Optionen erhöht aber die Attraktivität eines Tarifs deutlich.

Teilentnahmen, Auszahlplan, lebenslange Rente

Eine Selbstverständlichkeit sollte sein, dass der Kunde die Kapitalauszahlung oder den Beginn der Verrentung innerhalb mehrerer Jahre nach hinten verschieben kann. Besser noch ist es, wenn die Police gar nicht automatisch endet, sondern bei Bedarf einfach weiterlaufen kann und flexible Entnahmen möglich sind. Dann muss nur Geld entnommen werden, wenn es wirklich gebraucht wird.

Das kann zum einen die Steuerlast mindern, wenn in nicht nur einem, sondern mehreren Kalenderjahren Kapital aufs Konto des Kunden fließt. Zum anderen kann das verbleibende Guthaben je nach persönlicher Risikoneigung in mehr oder weniger risikoreichen Fonds investiert bleiben und für Vermögenszuwachs sorgen. Auch das Ablaufmanagement sollte an die Entnahmen angepasst werden können. Denn niemand kann mehrere Jahrzehnte im Vorhinein wissen, wann welcher Betrag benötigt wird. Mit hoher Entnahmeflexibilität kann man zudem einfacher auf mögliche “Störfälle” wie Krankheit, Unfall, Pflegefall oder Inflation reagieren.

Auszahlpläne mit festen monatlichen Beträgen runden einen guten Tarif ab. Verrentungsmöglichkeiten mit garantierten lebenslangen Renten, die nur Versicherungsgesellschaften anbieten können, dürfen natürlich nicht fehlen. Sie sollten aber auch für nur einen Teil des Kapitals möglich und der Startzeitpunkt frei wählbar sein. Je später die Verrentung startet, desto geringer ist der zu versteuernde Ertragsanteil. Ebenso kann eine Kombination der beiden sinnvoll sein.

Kundenwünsche stehen im Vordergrund

Kurzum: Nicht nur in der Ansparphase, auch im Ruhestand sollte sich der Tarif an die Kundenwünsche anpassen und nicht umgekehrt. Apropos Ansparphase: Mögliche Entnahmen schon vor der eigentlichen Auszahlphase sind ebenfalls wünschenswert. Sie bescheren dem Kunden nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern können eventuell auch eine vorzeitige Kündigung der Police verhindern.

Zum Nachlesen: Unsere Serie „Fondspolicen: So vermeiden Sie typische Beratungs-Fehler“

>> Hier geht es zu Teil 1: Flexibilität ist Trumpf

>> Hier geht es zu Teil 2: Verlieren Sie nicht die Übersicht im Fondslabyrinth

>> Hier geht es zu Teil 3: Achten Sie auf ein flexibles Ablaufmanagement

>> Hier geht es zu Teil 4: Vergessen Sie nicht die zweite Halbzeit

>> Hier geht es zu Teil 5: Ein Ablaufmanagement sollte wirklich sicher sein

>> Hier geht es zu Teil 6: Auszahlplan oder Rente? – So handeln Sie richtig

>> Hier geht es zu Teil 7: Cost-Average-Effekt bei Auszahlplänen unerwünscht

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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