Irrgarten bei Bautzen © picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert
  • Von Sabine Groth
  • 12.10.2023 um 10:36
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Die Produktpaletten der Fondspolicen-Anbieter sind kräftig gewachsen. Das kann die Auswahl erschweren, ermöglicht aber auch das Zusammenstellen von Fondsportfolios mit optimiertem Risiko-Rendite-Profil. Ein Tool kann dabei helfen.

Früher wurden Anbieter von Fondspolicen häufig kritisiert, dass ihre Fondsauswahl viel zu klein sei und wenig Vielfalt biete. Das hat sich inzwischen bei vielen Gesellschaften geändert. Sie bieten Tarife an, bei denen Kunden aus mindestens einigen Dutzend Fonds wählen können. Beispielsweise bei Standard Life, der Alten Leipziger und Interrisk stehen mehr als 100 Fonds zur Auswahl, bei Swiss Life über 200, bei Helvetia sogar über 300 Fonds.

Das ist zwar übersichtlich im Vergleich zu dem Labyrinth aus mehreren Tausend Investmentfonds, in dem sich Berater und Anleger in der freien Fondsanlage außerhalb von Policen zurechtfinden müssen. Aber auch schon die Paletten der Versicherer können für Berater eine große Herausforderung darstellen, zumal nicht jeder Versicherungsberater ein Fondsprofi ist.

Fondsangebot wird nicht optimal genutzt

In der Folge nutzen einige das Fondsangebot nicht optimal. Gerne wird auf bekannte Standardfonds zurückgegriffen. Doch auf das individuelle Risikoprofil angepasste Fondsportfolios, bei denen nicht nur auf die Auswahl guter Fonds, sondern auch auf die optimale Zusammenstellung und Gewichtung der einzelnen Anlageklassen geachtet wird, dürften eher die Ausnahme sein. Und die Überwachung der Auswahl und regelmäßige Anpassung ist die nächste Herausforderung. Wer sich das nicht zutraut, kann auf gesteuerte Anlageportfolios der Versicherer zurückgreifen. Etwas Halbwissen und viel Bauchgefühl führen selten zu einer guten Anlagelösung. Das heißt aber nicht, dass der Kunde generell auf ein individuelles austariertes Portfolio verzichten muss.

Da auch den Versicherungsgesellschaften klar ist, wie herausfordernd die Auswahl der richtigen Fonds aus dem zunehmend wachsenden und sich verändernden Angebot für viele ihrer Vertriebspartner ist, bieten sie Hilfestellung. Neben Einzelfonds sind gemanagte Depots im Angebot. Hier kümmern sich professionelle Asset Manager – aus der eigenen Unternehmensgruppe oder externe Partner – um das Investment. Je nach Risikoneigung des Kunden können verschiedene Risiko-Rendite-Profile gewählt werden. Konservativ, ausgewogen und dynamisch sind die Klassiker. Zum Teil stehen auch spezielle Varianten zur Auswahl wie reine ETF-Portfolios oder Konzepte mit Nachhaltigkeitsfokus.

Mit ein paar Klicks zum maßgeschneiderten Fondsportfolio

Als Alternative können Berater ein Portfolio-Tool nutzen, wie es Smart Asset Management anbietet. Zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau hat das Hamburger Unternehmen das digitale Tool samperform entwickelt. Hiermit können individuelle Fondsportfolios gebaut werden, die auf die Risikobereitschaft, das Anlageziel und die Nachhaltigkeitspräferenz eines Kunden abgestimmt sind. Dafür wird laut Anbieter als Analyse-Verfahren eine strategische Asset-Allocation kombiniert mit einer Maximum Drawdown Optimization eingesetzt. Damit sollen die Fondsportfolios so optimiert werden, dass die Renditeerwartung erfüllt und gleichzeitig das Risiko minimiert wird.

Samperform ist speziell auf die Versicherungswelt ausgerichtet. Es setzt Portfolios auf Basis des Fondsangebots des jeweiligen Tarifs zusammen. Sinnvoll genutzt werden kann es allerdings nur, wenn die Fondspalette genug hergibt für ein effizient gestreutes Portfolio. Sie muss nicht nur möglichst viele Fonds enthalten, sondern auch möglichst viele Anlageklassen und -segmente abdecken.

Der Berater kann im Tool die Risiko- und Nachhaltigkeitspräferenzen seiner Kunden abfragen, und nach ein paar weiteren Angaben erstellt die Software einen individuellen Portfoliovorschlag. Zum einen wird die Asset Allocation dargestellt, also welche Anlagesegmente wie stark gewichtet sind. Zum anderen ermittelt das Tool einen Vorschlag, mit welchen konkreten Fonds, die im betreffenden Tarif zur Verfügung stehen, diese Asset Allocation umgesetzt werden kann.

Der Wermutstropfen: Das Tool ist kostenpflichtig. Allerdings arbeitet Smart Asset Management mit ersten Versicherern zusammen, wie zum Beispiel Helvetia, die das Tool in ihr Angebot integrieren und Vertriebspartnern für eigene Tarife kostenlos zur Verfügung stellen.

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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