Aktienbörse in New York: US-amerikanische Titel sind zu mehr als 60 Prozent in globalen ETFs gewichtet © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Eduardo Munoz Alvarez
  • Von Andreas Harms
  • 20.03.2024 um 12:09
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Ein neuer Indexfonds bildet den globalen Aktienmarkt ab und nimmt dafür so geringe Gebühren wie bislang kein anderer. Um diese neue Preisrunde einzuläuten, hat sich die Fondsgesellschaft Amundi an einen günstigen Indexanbieter gewandt.

Kampfansage aus Paris: Das Investmenthaus Amundi will mit dem Amundi Prime All Country World ETF (ISIN: IE0009HF1MK9) offenbar eine neue Preisrunde einläuten. Denn der börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF) kostet eine Verwaltungsgebühr (Total Expense Ratio, TER) von nur 0,07 Prozent im Jahr. Als sogenannter All-Country-ETF enthält er die größten Aktienmärkte aus den Industrie- und den Schwellenländern.

Noch ein weiterer globaler ETF mag zunächst nicht der Rede wert sein. Doch der Preis lässt aufhorchen. Denn bisher sieht es so aus: Der größte in Deutschland zugelassene „globale“ Aktien-ETF ist der iShares Core MSCI World Ucits ETF (IE00B4L5Y983) von Blackrock mit einem Volumen von 68,9 Milliarden Euro. Doch er bildet den Index MSCI World ab und beschränkt sich damit lediglich auf 23 Industrienationen. Und er kostet 0,20 Prozent im Jahr.

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Was taugt der iShares Core MSCI World Ucits ETF?

Der größte ETF für Industrie- und Schwellenländer zusammen hingegen ist der Vanguard FTSE All-World Ucits ETF (IE00B3RBWM25) mit 21,8 Milliarden Euro Volumen – und 0,22 Prozent Gebühren. Das MSCI-Pendant dazu ist der iShares MSCI All Country World Index Ucits ETF (IE00B6R52259) mit 0,20 Prozent TER. Sogar Amundi selbst hat einen ETF auf den MSCI All Country World am Start – mit einer TER von 0,45 Prozent im Jahr.

Die genannten ETFs unterbietet der Neue nun um 0,13, 0,15 und sogar 0,38 Prozentpunkte pro Jahr. Am ETF-Markt ist das beachtlich. Wobei ein Trick geholfen haben dürfte. Denn die Franzosen nutzen für den ETF nicht etwa einen der großen Indexanbieter MSCI oder FTSE Russell, denn die verlangen vergleichsweise hohe Gebühren für ihre Indexlizenzen. Stattdessen kommt der Index von dem kleineren, aber durchaus beliebten und schnell wachsenden Indexhaus Solactive mit Sitz in Frankfurt und heißt Solactive GBS Global Markets Large & Mid Cap Index.

Der ist natürlich nichts für markenbewusste Anleger, die MSCI und FTSE allein schon wegen ihres Klangs bevorzugen. Vergleichbar ist er aber allemal. Denn der Solactive-Index besteht aus knapp 3.500 Mitgliedern, bei MSCI sind es 2.900 und bei FTSE 4.300 – Solactive liegt damit schön in der Mitte. Die acht größten Positionen sind in allen drei Indizes identisch, erst auf Rang 9 gibt es den ersten Unterschied.

Die USA sind bei Solactive mit 60 Prozent gewichtet, bei MSCI mit 64 Prozent und bei FTSE mit 62 Prozent. Aus solchen Nuancen ableiten zu wollen, welcher Index besser als der andere laufen wird, ist ein aussichtsloses Unterfangen.

Damit wird es interessant, wie sich der neue Amundi-ETF verbreiten und verbreitern wird. Und ob die Konkurrenz auf die Kampfansage einsteigt.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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