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Bewohnerin eines Pflegeheims faltet die Hände: Vierstellige Eigenanteile für Pflegeplätze © picture alliance/dpa | Marijan Murat
  • Von Andreas Harms
  • 02.05.2024 um 12:33
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lesedauer Lesedauer: ca. 00:55 Min

Eine aktuelle Umfrage offenbart, wie sehr die Deutschen die Kosten für einen Pflegeplatz unterschätzen. Ein beträchtlicher Teil geht sogar davon aus, dass sie gar keinen Eigenanteil zahlen müssten.

Viele Menschen in Deutschland unterschätzen offenbar, wie teuer Pflege ist. Auch für sie selbst. Denn 20 Prozent gehen davon aus, dass die Pflegeversicherung sämtliche Kosten für die vollstationäre Pflege in einem Pflegeheim zahlt und kein Eigenanteil fällig wird. Das geht aus einer Umfrage von Yougov im Auftrag der Deutschen Bank unter 2.074 Personen ab 18 Jahren hervor.

Dass jene 20 Prozent falsch liegen, schiebt die Bank gleich nach, indem sie auf Zahlen vom Verband der Ersatzkassen verweist. Demnach lag der monatliche Eigenanteil 2023 im ersten Jahr des Heimaufenthalts bundesweit im Durchschnitt bei rund 2.600 Euro.

„Die gesetzliche Pflegeversicherung ist grundsätzlich nicht auf volle Kostendeckung angelegt. Das heißt, dass nur Zuschüsse zu den tatsächlichen Pflege- und Betreuungskosten geleistet werden. Die Höhe der Zuschüsse staffelt sich nach dem Pflegegrad – also je nachdem, wie viel Hilfe die pflegebedürftige Person benötigt“, sagt die auf Seniorenfragen spezialisierte Anja Maultzsch aus dem Kundenbeziehungsmanagement der Deutsche-Bank-Tochter Postbank.

Ab Pflegegrad 2 zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung einen Leistungszuschlag, der mit zunehmender Dauer des Heimaufenthalts steigt – von 15 Prozent im ersten Jahr bis zu 75 Prozent ab dem vierten Jahr.

Doch sogar wer mit einem Eigenanteil rechnet, schätzt ihn oft zu niedrig ein. Rund jeder Fünfte (22 Prozent) geht davon aus, dass für einen vollstationären Platz im Pflegeheim weniger als 1.500 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig werden. 39 Prozent haben keine Vorstellung von der Höhe dieser Kosten.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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