Bleibende Schäden am Knie nach Sportunfall? Unfallversicherer gestalten ihre Tarife bei der Gliedertaxe flexibler © picture alliance / Zoonar | DAVID HERRAEZ CALZADA
  • Von Sabine Groth
  • 16.02.2024 um 16:27
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Das Analyse- und Softwarehaus Morgen & Morgen hat seine neuen Rating-Ergebnisse für Unfallversicherungen vorgelegt. Die Qualität in dem Segment ist demnach weiterhin hoch. Es gibt wieder viele Tarife mit Top-Note. Und es lassen sich neue Trends beobachten.

Einfach nur nach dem günstigsten Tarif zu suchen, reicht bei einer Unfallversicherung nicht aus. Zu unterschiedlich sind die Bedingungen und Leistungen. Für eine erste Einschätzung kann ein Rating hilfreich sein. Morgen & Morgen hat die Tariflandschaft unter die Lupe genommen und 290 Tarifkombinationen bewertet.

Das Ergebnis spiegelt ein weitgehend zufriedenstellendes Niveau der Vertragsbedingungen wider. 135 Tarifkombinationen erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen, 65 sind mit vier Sternen bewertet. 40 Tarifkombinationen zeigen sich mit drei Sternen durchschnittlich. Zwei Sterne wurde 48-mal verteilt und ein Stern nur zweimal.

Alle Rating-Ergebnisse finden Sie hier.

Das Rating besteht aus 50 Leistungsfragen, die unterschiedlich gewichtet sind. Zudem gibt es Mindestkriterien (siehe Grafik), die von den hochbewerteten Tarifen mit fünf Sternen und zum Teil auch von den vier Sterne-Tarifen erfüllt sein müssen. Hier wird darauf geschaut, dass der Unfallbegriff im Sinne der Kunden möglichst breit gefasst ist und möglichst viele Leistungsauslöser in den Bedingungen enthalten sind. Ebenfalls muss es sinnvolle Fristen zu Eintritt, Feststellung und Geltendmachung der Invalidität geben.

Mindestkriterien, damit Unfallversicherungen im neuen Rating von Morgen & Morgen vier oder fünf Sterne bekommen können
Mindestkriterien, damit Unfallversicherungen im neuen Rating von Morgen & Morgen vier oder fünf Sterne bekommen können
Neue Trends in der Unfallversicherung

Bei der Analyse der Bedingungswerke sind den Experten von Morgen & Morgen einige Neuheiten aufgefallen. „Es scheint sich ein Trend abzuzeichnen, die Tarife flexibler in Bezug auf die Gliedertaxe zu gestalten. Bisher gab es hauptsächlich eine Gliedertaxe je Tarif“, sagt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating.

Einige Versicherer seien dazu übergegangen, ihre Gliedertaxen auszudifferenzieren und einen Versicherungsschutz in unterschiedlichen Ausprägungen anzubieten, von Basis- bis zu Premium. Konkret könnte dies bedeuten, dass es beispielsweise in der Basis-Variante 70 Prozent der Versicherungssumme für den Verlust eines Beines gibt. Im teureren Premium-Tarif aber 80 Prozent.

Ebenfalls ins Auge gesprungen ist den Experten die vermehrte Absicherung von gesundheitlichen Schäden aufgrund von Corona-Schutzimpfungen. Voraussetzung ist, dass die Impfung mit einem in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff erfolgt ist. Einzelne Versicherer hatten laut Morgen & Morgen bereits während der Pandemie ihre Bedingungen diesbezüglich überarbeitet und die Klauseln zu Schutzimpfungen konkretisiert. Dieser Trend setze sich nun fort.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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