Vorstandsmitglieder der Hanse-Merkur (v.l.n.r.): Holger Ehses (Organisation, Produktentwicklung), Eric Bussert (Vertrieb), Eberhard Sautter (Vorsitz), Raik Mildner (Trea­sury, Rech­nungs­wesen), Johannes Ganser (Personal) © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 29.04.2024 um 17:05
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Bei einem Pressegespräch der Hanse-Merkur kam die Krebs-Scan-Police auf den Tisch. Wie geht es damit weiter? Und wie sieht der Vorstand heute die Vertriebsvereinbarung mit Tchibo? Hier erfahren Sie es?

Die Verantwortlichen des Versicherers Hanse-Merkur haben sich zur Krebs-Scan-Police geäußert. „Der Bluttest liefert gute Ergebnisse, deshalb verfolgen wir das weiter“, sagte Vorstandschef Eberhard Sautter am Montag auf einer Pressekonferenz. Die Krebs-Scan-Police stifte hohen Nutzen und decke eine Lücke ab, die andere nicht abdecken.

Kurzer Rückblick: Bei der Police handelt es sich um eine Zusatzversicherung der Hanse-Merkur, in deren Zentrum ein Krebsfrüherkennungs-Programm steht. Damit soll sie durch die Kombination aus dem Bluttest PanTum Detect und bildgebenden Verfahren wie MRT und PET/CT eine Vielzahl an Krebsarten frühzeitig entdecken – auch solche, für die es bislang keine etablierten Früherkennungsprogramme gibt.

Kritik gab es allerdings einerseits an der zugrundeliegenden Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Externe Spezialisten zweifelten daran, ob die Tests wirklich zuverlässig funktionieren. Andererseits sorgten auch die Werbung und der Vertrieb über das Kaffeehaus Tchibo für einigen Gegenwind (mehr dazu hier).

Vor allem die Zusammenarbeit mit Tchibo in dieser Hinsicht sehen die Hanse-Merkur-Leute heute als Fehler. „Für ein Produkt mit dieser Beratungsintensität kam die Entscheidung zu früh“, räumt Sautter ein. Man habe deshalb gemeinsam mit Tchibo entschieden, den Vertrieb wieder einzustellen (Das war übrigens im August vergangenen Jahres der Fall).

Und nun? Hält man am Produkt fest, denn die Tests „sind hervorragend geeignet, um Tumore frühzeitig zu detektieren“, gibt sich Sautter überzeugt. Rückmeldungen aus dem Markt habe man angenommen und das Produkt entsprechend nachjustiert. Gleichwohl will man der Erklärbedürftigkeit dieser Police Rechnung tragen. Zur Verfügung gestellte Videos sollen für „eine einheitliche Sprache zum Kunden“ sorgen. Damit möchte man offenbar den Umstand aushebeln, dass jeder Makler die eigentlich selben Produkte trotzdem irgendwie anders erklärt. „Was kommuniziert wird, ist damit annähernd identisch“, so Sautter.

„Wir hatten noch nie zuvor ein Produkt, bei dem jemand bestätigen musste, dass ein Video gesehen wurde“, betont der ebenfalls anwesende Vertriebs- und Marketing-Vorstand der Hanse-Merkur Eric Bussert die Tragweite der ganzen Sache. Kunden sollen somit wirklich wissen, was der Krebs-Scan der Hanse-Merkur leisten kann und was nicht.

Und was ist mit einem neuen Anlauf der Hanse-Merkur bei Tchibo? Zurzeit ist das offenbar kein Thema, man will wohl auch nicht gleich wieder Wellen schlagen. Ganz vom Tisch ist es aber nicht. „Wenn die Kommunikation geglättet ist, denken wir wieder darüber nach“, meint Sautter dazu. Derzeit seien die Zahlen gut, und die Kunden seien sehr zufrieden.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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