- Von Sabine Groth
- 27.03.2024 um 13:16
15,5 Prozent der privaten Haushalte hierzulande hatten 2022 ein Pedelec, also ein Fahrrad mit Hilfsmotor. 2014 waren es erst 3,4 Prozent. Das meldet das Statistische Bundesamt. Die zunehmende Beliebtheit lässt aber auch die Zahl der Unfälle steigen. 2023 verunglückten 23.658 Menschen, die mit dem Pedelec unterwegs waren – 188 Menschen starben dabei. 2014 waren die Zahlen jeweils noch deutlich geringer (2.223 Unfälle, 39 Todesfälle). Auffällig ist dabei die Verschiebung der altersmäßigen Verteilung.
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2014 waren noch mehr als die Hälfte der verunglückten Nutzerinnen und Nutzer eines Pedelecs mindestens 65 Jahre alt. Im vergangenen Jahr lag ihr Anteil nur noch bei knapp einem Drittel. Der Anteil der jüngeren Verunglückten stieg entsprechend an: Die Altersgruppe unter 45 Jahren hatte 2023 einen Anteil von 31,2 Prozent, 2014 lag dieser bei 10,7 Prozent.
Bei den nichtmotorisierten Fahrrädern lag der Anteil der verunglückten Unter-45-Jährigen 2023 bei 54,8 Prozent. Im Gegensatz zu den Pedelecs ist hier die Zahl der Unfälle mit Personenschäden insgesamt zurückgegangen. 2014 waren es noch rund 76.073, im vergangenen Jahr rund 70.900. Die Zahl der Getöteten sank in diesem Zeitraum von 367 auf 283.
Unfälle mit Pedelecs enden eher tödlich als Unfälle mit dem klassischen Drahtesel. Bezogen auf 1.000 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden kamen 2023 durchschnittlich 7,9 Fahrerinnen und Fahrer ums Leben, bei einem nichtmotorisierten Fahrrad waren es 3,6 Getötete. Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass dies auch auf das Alter der Verunglückten zurückzuführen sei, das bei Pedelecs im Durchschnitt höher ist (53 Jahre gegenüber 42 Jahren). Bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit höher, sich bei einem Sturz schwer oder tödlich zu verletzen als bei jüngeren.
Ein Pedelec definiert das Statistische Bundesamt als ein Fahrrad mit Trethilfe und einem elektromotorischen Hilfsantrieb mit einer maximalen Nenndauerleistung von 0,25 kW, dessen Unterstützung sich mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit progressiv verringert und spätestens beim Erreichen von 25 km/h unterbrochen wird. Es wird umgangssprachlich häufig als E-Bike bezeichnet, ist aber nicht zu verwechseln mit den leistungsstärkeren S-Pedelecs, die eine Trittunterstützung bis 45 km/h haben und für die eine KFZ-Haftpflicht vorgeschrieben ist.
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