- Von Andreas Harms
- 17.06.2025 um 12:19
Allein die Ankündigung ist interessant. „Wir haben hier ja schon oft über Versicherungen berichtet, die nicht zahlen“, holt Moderatorin Janna Falkenstein ihre Zuschauer ab und fährt erstmal mit der üblichen Gangart des öffentlich-rechtlichen Verbraucherfernsehens fort: „Und da liegt es in der Regel daran, dass sie nicht zahlen wollen.“
So weit, so gewöhnlich. Und nun? „Jetzt geht es um eine Versicherung, die nicht zahlen kann“, kündigt Falkenstein an und fügt treffend hinzu: „Immer mal was Neues.“
Und wer ist diese Versicherung, die nicht mehr zahlen kann? Es ist das insolvente Insurtech Element Insurance. Über dessen Niedergang haben wir immer wieder ausführlich berichtet (hier, hier und hier). Und jetzt widmet sich der RBB in seiner Sendung „Super.Markt“ ebenfalls dem Thema.

Element Insurance ist endgültig insolvent
Bafin: Sonderkündigungsrecht für Element-Kunden
Element Insurance: Wirth-Rechtsanwälte mahnen zur Eile
Und das tut er ausgewogen. Natürlich kommen ehemalige Element-Kunden zu Wort. Eine Hundehalterin, die ihre Rechnung nicht erstattet bekam. Und eine Frau, die ihren Arbeitsplatz verlor und nicht um eine Abfindung streiten konnte, weil ihre Element-Rechtsschutzversicherung nicht zahlen konnte. Und ebenso natürlich kommt der Verbraucherschutz vor. Diesmal die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Damit hätte es eine ziemlich einseitige Veranstaltung im üblichen Haudrauf-Modus werden können. Wurde es aber nicht, denn der verantwortliche Insolvenzverwalter Friedemann Schade äußerte sich (wenn auch nur schriftlich). Und es gab zwei Experten aus der Branche. Versicherungsmaklerin Cornelia Frankenberg von Ilmfinanz spricht darüber, wie sie ihre betroffenen Kunden sehr zügig umdeckte und dabei auf Nummer Sicher ging. Nebenbei bemerkt, stieß die Redaktion von „Super.Markt“ über dieses Pfefferminzia-Interview auf die Maklerin und sprach sie an.
Gegen Ende der Sendung bringt Frankenberg sogar ein paar gut gesetzte Spitzen gegen die Billig-Mentalität vieler Verbraucher an. Auch „Super.Markt“ bestätigt, dass die implodierten Element-Tarife prämientechnisch deutlich unter normalen, am Markt erhältlichen Premiumtarifen lagen.
Und als zweiten Experten holte die Redaktion den Versicherungsanwalt Tobias Strübing von der Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte vor die Kamera. Er erklärt Hintergründe und wirft auch die Frage in den Raum, ob die Bafin nicht früher hätte handeln können. Eine Frage, die die Bafin in der Sendung nicht beantwortet.
Den kompletten Beitrag gibt es in der Mediathek des RBB-Fernsehens, und zwar hier.

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