Arbeiter bei Aufräumarbeiten bei einer Autobahn nach Starkregen: Die meisten Schadensfälle durch Wetterextreme gab es 2024 im Saarland. © picture alliance/dpa/5VISION.News
  • Von Barbara Bocks
  • 02.06.2025 um 14:28
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Starkregen, Überschwemmungen, Sturm und Hagel haben 2024 versicherte Schäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro angerichtet. Besonders stark betroffen war der Süden Deutschlands – mit einem deutlichen Anstieg bei Elementarschäden und Schadensfällen. So sah die Lage 2024 und 2023 in den einzelnen Bundesländern aus. Der Spitzenreiter überrascht.

Schadensfälle durch Wetterextreme bleiben ein großes Thema für Sachversicherer. Durch Starkregen, Überschwemmungen, Sturm und Hagel kam es in Deutschland zu versicherten Schäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro.

Besonders schwer traf es die Menschen in Süddeutschland. „Allein Starkregenereignisse und Überschwemmungen schlugen mit 2,6 Milliarden Euro zu Buche – rund eine Milliarde Euro mehr als im langjährigen Durchschnitt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das geht aus der jährlichen GDV-Naturgefahrenstatistik hervor.

Bayern und Baden-Würtemberg hatten die größten Schadensummen

Zu den insgesamt teuersten Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen, Sturm und Hagel kam es 2024 in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg – mit jeweils rund 1,6 Milliarden Euro. Hauptursache war hier das schwere Juni-Hochwasser. In Nordrhein-Westfalen, auf Platz drei, summierten sich die versicherten Schäden auf rund 613 Millionen Euro, vor allem infolge von Stürmen und Hagel.

Die drei genannten Bundesländer liegen jedoch in Bezug auf die Zahl der Schadensfälle nicht auf den ersten drei Plätzen.

So viele Schadensfälle durch Sturm und Hagel je 1.000 Verträge gab es in den einzelnen Bundesländern in den Jahren 2023 und 2024:

Bundesland20242023
Saarland22,414,2
Niedersachsen21,213,1
Schleswig-Holstein20,331,0
Sachsen19,211,0
Nordrhein-Westfalen18,413,6
Thüringen18,411,5
Sachsen-Anhalt18,018,6
Rheinland-Pfalz17,021,0
Bayern15,227,3
Baden-Württemberg15,117,7
Brandenburg13,713
Bremen13,617,5
Hessen12,924,3
Mecklenburg-Vorpommern12,413,6
Hamburg8,88,5
Berlin6,46,9
Bundesdurchschnitt17,118,5

Quelle: GDV-Naturgefahrenstatistik 2024

Wenn es um Elementarschäden in der Sachversicherung geht, kam es im Bundesdurchschnitt zwar nur zu 11,7 Schadensfällen pro 1.000 Verträgen. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind aber laut der GDV-Statistik wesentlich größer. Mit 27,8 Schadensfällen pro 1.000 Verträgen ist das Saarland auch in dieser Kategorie der Spitzenreiter.

So schnitten alle Bundesländer 2024 und 2023 bei dieser Auswertung ab:

Bundesland20242023
Saarland27,83,9
Bayern23,29,5
Sachsen22,75,3
Hamburg22,310,7
Bremen18,121,3
Brandenburg11,94,2
Mecklenburg-Vorpommern11,63,2
Thüringen11,45,5
Niedersachsen11,06,9
Hessen9,514,1
Sachsen-Anhalt9,010,3
Schleswig-Holstein8,918,8
Baden-Württemberg8,63,0
Rheinland-Pfalz7,36,1
Nordrhein-Westfalen7,08,1
Berlin5,19,3
Bundesdurchschnitt11,78,2

Quelle: GDV-Naturgefahrenstatistik 2024

„Die Folgen des Klimawandels werden auch bei uns immer spürbarer“, so Asmussen. 2023 lagen die Schäden durch Starkregen und Hochwasser noch bei rund einer Milliarde Euro. Im vergangenen Jahr sind zwar große Schäden durch Winter- und Herbststürme ausgeblieben. Dafür verursachten Hochwasser – im Mai im Saarland und in Rheinland-Pfalz, im Juni in Baden-Württemberg und Bayern – erhebliche Überschwemmungsschäden.

Sachversicherung: 2024 Schäden in Höhe von 4,4 Milliarden Euro

Ein detaillierter Blick auf die Sach- und KFZ-Versicherung ergibt für die Naturgefahrenstatistik folgendes Bild: In der Sachversicherung, die Gebäude und Hausrat sowie Gewerbe- und Industriebetriebe abdeckt, kam es 2024 zu versicherten Schäden von 4,4 Milliarden Euro.

Davon entfallen neben den Elementarschäden weitere 1,8 Milliarden Euro auf Schäden durch Sturm und Hagel. Mit Leistungen von 1,3 Milliarden Euro liegt die Naturgefahrenbilanz für die KFZ-Versicherer in etwa auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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