Haus mit Herbstlaub: Anbieter von Wohngebäudeversicherungen hatten es 2023 schwer wegen der hohen Schadensummen, die sie bezahlen mussten. © jannoon028 /Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 21.11.2024 um 13:56
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Das Forschungsinstitut V.E.R.S. Leipzig hat sich die 50 größten Wohngebäudeversicherer und deren Geschäftszahlen 2023 genauer angeschaut. Im Durchschnitt haben die Versicherer unrentable Schaden-Kosten-Quoten über 100 Prozent. Hier gibt es aber auch Ausnahmen. Ein Versicherer schafft sogar eine Quote unter 70 Prozent.

Das Forschungsinstitut V.E.R.S. Leipzig hat sich die 50 größten Anbieter von Wohngebäudeversicherungen genauer angeschaut. Sie decken zusammen 95 Prozent des Gesamtmarktes ab.

Das wenig überraschende Ergebnis: Viele Versicherer, die die Wohngebäude ihrer Kunden versichern, entwickeln sich zu Sorgenkindern: Regelmäßige Prämienanpassungen sorgen zwar für steigende Einnahmen. Allerdings erhöhen sich für sie auch inflationsbedingt die Kosten und Anzahl der Schadenfälle.

Trotz ausgebliebenem Frost belasteten Leitungswasserschäden die Bilanzen der Wohngebäudeversicherer 2023 laut den Analysten sehr. Auch die Versicherungsleistungen für Blitz- und Überspannungsschäden stiegen 2023 mit 330 Millionen Euro auf ein Rekordhoch.

  • Insgesamt erhöhten sich die Schadenzahlungen um 12,7 Prozent auf 8.641 Millionen Euro.
  • Die Prämien erhöhten sich um 16,5 Prozent auf 11.849 Millionen Euro.
Durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote sinkt leicht auf 103,3 Prozent

Die Combined Ratio, also die Schaden-Kosten-Quote bei Wohngebäudeversicherungen, verbesserte sich zwar von 106,4 Prozent auf 103,3 Prozent und näherte sich der 100-Prozent-Grenze weiter an. Aber im Durchschnitt schrieben die Versicherungsgesellschaften damit immer noch Verluste.

Das sind aber nur die Durchschnittswerte. Manche Anbieter haben eine Schaden-Kosten-Quote, die deutlich unter 100 Prozent liegt. Wir haben einmal die zehn Anbieter von Wohngebäudeversicherungen mit den niedrigsten Quoten und weiteren Informationen zu deren Geschäftszahlen herausgesucht. Die beste Versicherung hat sogar eine Combined Ratio von unter 70 Prozent.

Hinweis zu den Datenquellen: V.E.R.S. Leipzig hat für seine Analyse die Datenbank V-I-P Versicherungs-Informations-Pool, Daten aus den Jahresabschlüssen der Sparte Schaden/Unfall sowie Statistiken zur deutschen Versicherungswirtschaft 2024 genutzt.

Wir haben uns auch angeschaut, welche KFZ-Haftpflicht-Anbieter derzeit am stabilsten da stehen. Diese Rangliste finden Sie hier.

Die zehn Anbieter von Wohngebäudeversicherungen mit den niedrigsten Schaden-Kosten-Quoten 2023 finden Sie hier:
Platz 10: Huk24
  • Schaden-Kosten-Quote Wohngebäude 2023: 88,5 Prozent
  • Durchschnitt von 2018 bis 2023: 87,8 Prozent
  • Gebuchte Bruttoprämien in Millionen Euro (Vorjahr in Klammern): 43,2 (35,2)
  • Anzahl der Versicherungsverträge 2023 (Vorjahr in Klammern): 125.442 (119.658)
  • Schadenaufwendung je Vertrag 2023: 268,74 Euro
  • Schadenquote 2023: 84,7 Prozent
  • Bruttoprämie je Vertrag 2023: 344,06 Euro
Platz 9: Feuersozietät Berlin Brandenburg
  • Schaden-Kosten-Quote Wohngebäude 2023: 87,5 Prozent
  • Durchschnitt von 2018 bis 2023 VGV: 94,3 Prozent
  • Gebuchte Bruttoprämien in Millionen Euro (Vorjahr in Klammern): 57,4 (49,6)
  • Anzahl der Versicherungsverträge (Vorjahr in Klammern): 90.550 (90.780)
  • Schadenaufwendung je Vertrag 2023: 366,68 Euro
  • Schadenquote 2023: 60,2 Prozent
  • Bruttoprämien je Vertrag 2023: 633,74 Euro
Platz 8: VGH Landschaftliche Brandkasse
  • Schaden-Kosten-Quote 2023: 85,6 Prozent
  • Durchschnitt von 2018 bis 2023 VGV: 85,8 Prozent
  • Gebuchte Bruttoprämien in Millionen Euro (Vorjahr in Klammern): 321,2 (280,6)
  • Anzahl der Versicherungsverträge (Vorjahr in Klammern): 456.191 (459.602)
  • Schadenaufwendung je Vertrag 2023: 428,59 Euro
  • Schadenquote 2023: 63 Prozent
  • Bruttoprämien je Vertrag 2023: 704,09 Euro
Platz 7: BGV-Versicherung
  • Schaden-Kosten-Quote 2023: 85 Prozent
  • Durchschnitt von 2018 bis 2023 VGV: 77,7 Prozent
  • Gebuchte Bruttoprämien in Millionen Euro (Vorjahr in Klammern): 48,7 (40,6)
  • Anzahl der Versicherungsverträge (Vorjahr in Klammern): 79.330 (78.304)
  • Schadenaufwendung je Vertrag 2023: 383,76 Euro
  • Schadenquote 2023: 63,9 Prozent
  • Bruttoprämien je Vertrag 2023: 613,77 Euro
Platz 6: Saarland Feuer
  • Schaden-Kosten-Quote 2023: 84,7 Prozent
  • Durchschnitt von 2018 bis 2023 VGV: 90 Prozent
  • Gebuchte Bruttoprämien in Millionen Euro (Vorjahr in Klammern): 41,4 (36,5)
  • Anzahl der Versicherungsverträge (Vorjahr in Klammern): 68.739 (69.501)
  • Schadenaufwendung je Vertrag 2023: 377,01 Euro
  • Schadenquote 2023: 64 Prozent
  • Bruttoprämien je Vertrag 2023: 602,64 Euro

Auf der folgenden Seite finden Sie die fünf stabilsten Anbieter von Wohngebäudeversicherungen des Jahres 2023.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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