- Von Barbara Bocks
- 16.06.2025 um 12:12
Blitzeinschläge und Überspannungen haben 2024 so hohe Schäden verursacht wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Laut Blitzstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kam es im vergangenen Jahr zu rund 220.000 Blitzschäden und zu Schäden durch Überspannung – mit teuren Folgen. „Das heißt im Schnitt: Ein Blitzschaden alle 2,5 Minuten. Die Folge: Hausrat- und Wohngebäudeversicherer zahlten im vergangenen Jahr rund 350 Millionen Euro, der höchste Stand seit über zwei Jahrzehnten“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

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Zum Vergleich: 2023 zahlten Versicherer rund 300 Millionen Euro für ebenfalls 220.000 Blitz- und Überspannungsschäden. Die Marke von 300 Millionen Euro wurde davor zuletzt in den Jahren 2002 und 2003 erreicht.
Auch der durchschnittliche Schaden hat 2024 einen neuen Rekordwert erreicht: „Die Versicherer zahlten im Schnitt für jeden durch Blitzschlag verursachten Schaden rund 1.600 Euro, gut 200 Euro mehr als im Jahr zuvor“, so Asmussen. Der Grund: Die Häuser werden zunehmend technisch aufgerüstet, was Reparaturen teurer macht.
Typische Blitzschäden sind zum Beispiel:
- zerstörte Dachflächen
- Überspannungsschäden an Steckdosen
- defekte Computer, Router oder Telefonanlagen
- Ausfälle bei Heizungssteuerung oder Haustechnik
Insgesamt kam es im Jahr 2024 in Deutschland zu knapp 210.000 Erdblitzen. Das sind etwas mehr als im Jahr 2023 mit rund 195.000 Blitzen dieser Kategorie. Diese Zahlen stammen von den Experten der VdS Schadenverhütung und des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik. Etwa zwei Drittel aller Blitze sind sogenannte Flächenblitze. Sie finden innerhalb der Wolke statt.
- Die mit Abstand meisten Blitze haben Experten im vergangenen Juni mit rund 62.000 gezählt.
- Im Februar wurden dagegen nur 106 Blitze gezählt.
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Wer zahlt bei Blitzschäden?
Blitzeinschläge können sowohl das Gebäude selbst als auch darin befindliches Eigentum beschädigen. Nach einem Blitzeinschlag übernimmt die Wohngebäudeversicherung Schäden am Dach und am Mauerwerk sowie Überspannungsschäden an fest eingebauten elektrischen Installationen wie Heizungssteuerungen. Versicherer zahlen auch für Aufräumarbeiten und wenn das Grundstück gesichert werden muss.
Schäden am beweglichen Eigentum in der Wohnung oder im Haus zahlt die Hausratversicherung. Dazu zählen etwa Computer, Fernseher oder andere technische Geräte.
Für umfassenden Schutz gegen Schäden durch Blitzschlag und Überspannungen empfehlen die VdS-Experten einen sogenannten äußeren und inneren Blitz- und Überspannungsschutz für Gebäude.

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