Wie bei einem Banktresor sollte Sicherheit bei einem guten Ablaufmanagement an erster Stelle stehen. © picture alliance / Keystone | Jochen Zick
  • Von Sabine Groth
  • 02.11.2023 um 10:46
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Ein gutes Ablaufmanagement kann das Risiko von Fondspolicen mindern. Bei der Umschichtung in risikoärmere Anlagen sollte jedoch genau hingeschaut werden: Wie sicher sind die Anlagen tatsächlich?

Aktienmärkte und damit auch Aktienfonds unterliegen Schwankungen, mal wackelt es nur ein wenig und manchmal auch richtig. Zu Beginn der Corona-Pandemie beispielsweise brach der deutsche Aktienindex Dax innerhalb weniger Wochen um gut 40 Prozent ein. In der langfristigen Altersvorsorge sind solche zwischenzeitlichen Rückschläge zu verkraften, vor allem wenn sie wie der Corona-Crash schon nach einem Jahr wieder aufgeholt sind. Schlecht zu verkraften ist es hingegen, wenn Kurstief und Rentenbeginn zusammenfallen und das Vermögen deutlich reduziert wird.

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Fondspolicen bieten daher ein kostenloses Ablaufmanagement an, das ein solches Szenario verhindern soll. Dabei wird in den letzten Jahren vor Auszahlung oder Verrentung das Vermögen schrittweise aus risikoreichen Fonds in risikoärmere Anlagen umgeschichtet, die zwar weniger renditestark, aber dafür schwankungsarm sind. Ein Ablaufmanagement sollte möglichst flexibel einsetzbar sein und sich an den individuellen Kapitalbedarf anpassen. Es sollte aber auch seinen Zweck tatsächlich erfüllen und dafür müssen die gewählten Anlagen möglichst sicher sein. Berater sollten also darauf achten, wohin umgeschichtet wird.

Häufig stehen mehrere Varianten zur Auswahl. Dabei handelt es sich oft um geldmarktnahe Fonds, Rentenfonds oder konservative Mischfonds, die zum Teil mit Garantien oder einer Wertsicherung versehen sind. Ein genauerer Blick, was diese Fonds können, wie sie anlegen und wie sicher sie tatsächlich sind, ist ratsam – gerade das Anleiheuniversum ist ein weites Feld.

Deckungsstock als Alternative

Klar muss sein: 100 Prozent Sicherheit im Fondsbereich gibt es in der Regel nicht. Selbst geldmarktnahe Fonds, die eigentlich auf einer sehr hohen Sicherheitsstufe anzusiedeln sind, haben in der globalen Finanzkrise gezeigt, dass auch sie Anlegern deutliche Verluste bescheren können. Und in Phasen mit Null- und Negativzinsen sind sie ohnehin keine Wahl. Auch die Rentenmärkte, inklusive bonitätsstarker Staatsanleihen, können in Sachen Sicherheit enttäuschen. Das mussten Anleger erst 2022 wieder lernen. Selbst der Rentenindex Rex, der die Performance deutscher Staatsanleihen mit verschiedenen Laufzeiten widerspiegelt, schaffte im vergangenen Jahr ein zweistelliges Minus. Die mageren Zinskupons hatten den Kurseinbrüchen nichts entgegenzusetzen. Andere Rentensegmente gaben noch stärker nach. Mit dem Anstieg der Zinsen und der Anleiherenditen bieten Bonds zwar wieder mehr Chancen auf ansteigende Kurse. Im aktuellen Umfeld sind aber ebenso weitere Verluste möglich. Die Unsicherheit bleibt vorerst hoch.

Dennoch: Viele Renten- und konservative Mischfonds müssen mit weniger Schwankungen und Verlustrisiken kämpfen als Aktienfonds, und geldmarktnahe Fonds feiern mit den gestiegenen Zinsen ein kleines Comeback. Solche Fonds passen also grundsätzlich in ein Ablaufmanagement. Eine vielleicht bessere Alternative liegt jedoch nah, wird aber gar nicht so häufig angeboten: eine Anlage, die das Sicherungsvermögen des Versicherers nutzt. Dank der strikten Regulierung sind Sicherheit und Kapitalerhalt hier oberstes Gebot und mit der Zinswende dürften sogar die Renditeaussichten künftig wieder steigen.

Zum Nachlesen: Unsere Serie „Fondspolicen: So vermeiden Sie typische Beratungs-Fehler“

>> Hier geht es zu Teil 1: Flexibilität ist Trumpf

>> Hier geht es zu Teil 2: Verlieren Sie nicht die Übersicht im Fondslabyrinth

>> Hier geht es zu Teil 3: Achten Sie auf ein flexibles Ablaufmanagement

>> Hier geht es zu Teil 4: Vergessen Sie nicht die zweite Halbzeit

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Sabine

Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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