Jörg Arnold, Chef der Swiss Life Deutschland, und Nikola Gardeweg, Chefin vom Dienst in der Unternehmenskommunikation, im Kaminzimmer des Karriere-Campus in Hannover © Pfefferminzia
  • Von Andreas Harms
  • 20.02.2024 um 15:21
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Swiss Life lädt nach Hannover ein, und Deutschland-Chef Jörg Arnold äußert sich dort zur Lage. Dabei lässt er heraus, wo die deutsche Altersvorsorge seiner Meinung nach hinmuss. Hinzu kommt eine gute Nachricht für Vorsorgekunden, und sogar ein Lob für die Regierung ist drin. Wer hätte das gedacht?

Es sei jetzt wichtig, die Reformvorschläge zu konkretisieren, meint er weiter. Natürlich finde er als Vertreter der Versicherungswirtschaft lebenslange Renten wichtig, denn: „Altersvorsorge ist nur dann Altersvorsorge, wenn man davon im Alter auch leben kann. Wenn ich mir mit 60 oder wann auch immer einen Batzen Geld auszahlen lasse und ausgebe und dann irgendwann kein Geld mehr da ist, dann hat der Staat wieder ein Problem.“

Und dann wirft er eine bemerkenswerte Information in die Runde: Das 2023 am stärksten gewachsene Produkte bei der Swiss Life ist ausgerechnet die Basisrente (auch: Rürup-Rente). Und die kann man wirklich nur verrenten und nicht einmal vererben. Man könnte das als den Gegenentwurf zum Trend der Fokusgruppe sehen. Oder einfach so: „Kunden können der Idee, aus einer Vorsorge eine lebenslange Rente zu bekommen, durchaus etwas abgewinnen.“

Preissenkender Konkurrenzkampf

Er geht auch auf die oft – und zum Teil zu Recht – gescholtenen Gebühren ein und versucht, ein bisschen zu beruhigen. Es geht um die laufenden Kosten, also die sogenannte Effektivkostenbelastung von Fondspolicen, die vor allem Verbraucherschützer gern als zu hoch einstufen. Bundesweit liege die Kostenquote laut Finanzaufsicht Bafin bei 1,75 Prozent im Jahr, sagt der Manager. Bei den Swiss-Life-Policen seien es nur 1,21 Prozent.

Doch das könnte sich bald ändern, denn Arnold sieht durch die Vergleichbarkeit von Produkten und ungebundene Vermittlung die nötigen Voraussetzungen für einen preissenkenden Konkurrenzkampf. Anbieter könnten dort nur bestehen, wenn sie Kosten senkten und somit die Rendite erhöhen.

Für die Kunden wäre das natürlich eine gute Nachricht. Und auch die Regierung hat zumindest für ihr Vorgehen in puncto Altersvorsorge ein Lob ins Notenbüchlein geschrieben bekommen. Auch kein wirklich alltäglicher Vorgang.

Es bleibt also spannend, wie gut Arnold mit seinen Prognosen liegt, und wie sich generell alles weiterentwickelt. Denn davon hängt am Ende ab, wie viel Moos die deutschen Rentner in Zukunft jeden Monat zur Verfügung haben.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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