Die Versorgung älterer Menschen wird für die Gesellschaft zu einer wachsenden Herausforderung. © Getty
  • Von Redaktion
  • 23.11.2016 um 20:10
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Pflege macht krank - das betrifft pflegende Angehörige und Fachkräfte gleichermaßen. Nun stellt sich die Frage, was der zusätzliche Pflegeanspruch für 500.000 Personen, die bislang keine Geldleistungen aus den Sozialversicherungen erhalten, für die Leistungsfähigkeit der Pflegedienste bedeutet: Hier gehen die Prognosen über mögliche Szenarien auseinander.

Neue Zahlen belegen, dass die Belastung in der Altenpflege noch stärker ist als bislang angenommen. Das Handelsblatt berichtet darüber, dass Burn-Out und depressive Erkrankungen bei Altenpflegern doppelt so oft vorkommen wie in anderen Berufen. Gleichzeitig führen diese Fakten zu der Frage, wie dem Fachkräftemangel in der Pflege künftig begegnet werden kann.

Längst hat man das Problem auch in Berlin erkannt. So einigten sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Familienministerin Manuela Schleswig (SPD) gemeinsam auf eine veränderte Ausbildung. Kernmaßnahme der Reform ist die Zusammenlegung der Ausbildung von Kranken- und Altenpflegern. Kritiklos wurde dies von der Pflegebranche nicht aufgefasst. Meinungsvertreter monieren an diesem Vorstoß, dass die Gefahr bestehe, am Ende noch weniger Pflegekräfte für die Altenpflege zu haben.

Was kann also getan werden? Die Politik reformiert weiter und führt Heimregeln ein. Die Umsetzung wäre auf Landesebene zu gewährleisten. Problem dabei: Je nach Bundesland unterscheidet sich der Personalschlüssel. So schwankt die Aufteilung zwischen benötigten Pflegekräften hinsichtlich Anzahl untergebrachter Heimbewohner je Bundesland um bis zu 10 pflegebedürftigen Personen je Pfleger. Wer vermutet, eine Bundesreform könne Abhilfe schaffen, täuscht sich. Oft werden die zugrunde liegenden Personalschlüssel seitens der Betreiber nicht allzu eng ausgelegt, sodass eine weitere Reform den Fachkräftemangel nicht vollends beseitigt.

Gewerkschaft Ver.di fordert Soforthilfe

Damit Bewegung in die Neuregelung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals kommt, fordert die Gewerkschaft Ver.di eine Soforthilfe, die aus dem Pflegevorsorgefonds finanziert werden soll. Die dort angesparte Milliarde könne 38.000 zusätzliche Stellen dauerhaft finanzieren. Allerdings lässt man offen, woher dieses Personal kommen soll. Insofern bleibt im Sinne der Pflegekräfte zu hoffen, dass die neuen Pflegegesetze ab Januar für Entlastung sorgen.

Die Vorzeichen stehen indes anders: Was meinen Sie zur Situation der Pflegekräfte in Deutschland? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Können Pflegekräfte bald vielleicht gegen Risiken wie Berufsunfähigkeit nicht mehr versichert werden?

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