Gewerbespezialist Jens Steinkamp (links) und Geschäftsführer Christopher Kluwe (Mitte) von Aruna im Gespräch mit Pfefferminzia-Redakteur Andreas Harms © Jörg Zinke/Aruna
  • Von Andreas Harms
  • 17.06.2025 um 17:34
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Der Maklerpool Aruna aus Berlin ist im Vergleich zur Konkurrenz eher klein, nimmt eine interessante Sonderstellung ein und hat seine ganz eigene Philosophie. Geschäftsführer Christopher Kluwe und Gewerbespezialist Jens Steinkamp über Menschen, KI, Investorengeld und ihren zufälligen Schwerpunkt im Gewerbegeschäft.

Pfefferminzia: Meine Herren, beginnen wir mal mit einigen Grundlagen. Wie viele Makler sind derzeit bei Aruna angeschlossen?

Christopher Kluwe: Ungefähr 2.800.

Klingt erstmal nach nicht viel.

Kluwe: Wenn man bedenkt, dass wir am Anfang der Firmengeschichte nicht mehr als 1.000 wollten, ist das viel. Ich sehe aber Aruna nicht als Marktführer mit den meisten Maklern oder so in der Art. Wir haben unsere Nische, und in der fühlen wir uns wohl.

Also haben Sie eine Obergrenze an Maklern?

Jens Steinkamp: Viel hängt davon ab, was wir abarbeiten können. Viele Vermittler, viele Aufträge, viele Aufgaben erfordern nun mal viele Menschen, die das bearbeiten.

Kluwe: Ein Indikator wäre zum Beispiel, wenn wir ein Ticket-System bräuchten, um alle Anfragen abzuarbeiten. Dann würde der direkte menschliche Kontakt verloren gehen. Wenn alles nur noch über irgendwelche Tools läuft, ist das nicht mehr Aruna.

Was ist Aruna denn?

Kluwe: Der direkte persönliche Austausch. Das Mitdenken, was die Maklerschaft braucht.

Steinkamp: Wir arbeiten nur mit Menschen. Mit den Gesellschaften mit ihren Menschen und mit den Vermittlern, die ja auch Menschen sind.

In einer Zeit, in der alles und jeder nach künstlicher Intelligenz schreit, wirkt das ein wenig aus der Zeit gefallen.

Kluwe: KI hilft dann, wenn man ausbauen will und die bestehenden technischen Systeme an ihre Grenzen kommen. KI eröffnet zweifellos einige sehr gute Möglichkeiten. Allerdings verlassen wir dabei die persönliche Ebene. Es kann sein, dass wir mit unserer Einstellung ein bisschen anachronistisch wirken. Ich würde es aber eher „traditionell“ nennen. Wir wollen erhalten, was uns wichtig ist. Und so lange es genug Makler gibt, die das genau so sehen, ist es auch in Ordnung.

In was für einer Nische sehen Sie denn Aruna?

Kluwe: Ganz klar im Paragraf-34d-Geschäft, wir können Versicherungen. Wir sind Ansprechpartner mit hoher fachlicher Kompetenz und nicht irgendwie von der Stange.

Steinkamp: Wir sind die Kümmerer. Makler, die im Geschäft ein Problem haben, kommen zu uns, und wir kümmern uns darum. Der gut aufgestellte Industriemakler braucht uns nicht, weil er es selbst kann.

Kluwe: Wenn er aber mal eine betriebliche Altersversorgung vermitteln will, kommt er vielleicht doch zu uns.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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