Helmut Hofmeier, Vorstand im Segment der Lebensversicherung der Continentale, im Gespräch mit Oliver Lepold am Rande des PKV-Forum 2017 in Köln. © Rupert Warren/Continentale Versicherungsverbund
  • Von Oliver Lepold
  • 21.09.2017 um 18:00
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„Im Rentenbezug braucht der Kunde Garantien“, ist Helmut Hofmeier überzeugt. Der Leben-Vorstand im Continentale Versicherungsverbund spricht mit Pfefferminzia über die Zukunft der Altersvorsorge in Deutschland, welche Folgen die Überprüfung des LVRG im nächsten Jahr haben könnte und warum sein Unternehmen „ganz klar auf den Vermittler als ersten Kunden“ setzt.

Was war Ihre Motivation für die Lancierung der Continentale Rente Classic Pro und Continentale Rente Classic Balance?

Hofmeier: Es gab mehrere Treiber, mit einer kapitaleffizienten klassischen Produktlinie mit Beitragsgarantie unsere Produktpalette zu erweitern. Erstens geht es um Kunden, die sich nicht sonderlich um die Ansparphase kümmern und sich auf den Produktgeber verlassen möchten. Zweitens die steigende Lebenserwartung, die von vielen Menschen aus ihrer Erfahrung heraus systematisch unterschätzt wird. Dazu kommt, dass wir andere Ansprüche ans Alter haben als unsere Großeltern. Wir haben ein Auto, Hobbys, Reisen und möchten mobil sein. Ich bezweifele, dass wir das allein aus der gesetzlichen Rentenversicherung finanzieren können. Drittens: Wir benötigen eine Abgrenzung zur Investmentbranche, die nicht nur aus letztlich unzuverlässigen steuerlichen Vorteilen bestehen darf. Wir bevorzugen daher den garantierten Rentenfaktor. Denn dort steckt ein zuverlässiges Versprechen darin. Der Kunde sollte wissen, wie viel Mindestrente er sein Leben lang aus seinem angesparten Kapital erhalten wird. Ohne Rentenfaktor müsste man weiterhin primär über Rendite beraten. Und das ist angesichts der Niedrigzinsphase eine Dummheit.

Ersetzt die kapitalmarkteffiziente Klassik die „alte“ Klassik?

Hofmeier: Sie wird wohl Teile der klassischen Rente kompensieren, weil sie bedarfsgerechter ist. Unsere klassischen Renten bleiben aber im Angebot, denn wir wollen die Vermittler nicht verunsichern und sie werden von sehr sicherheitsorientierten Kunden gewünscht. Sie werden vor allem in der betrieblichen Altersversorgung nach wie vor verkauft, der Produktionsanteil liegt bei etwa 20 Prozent. Wir bieten diese Produkte auch unter Solvency II an – und wir können uns dies angesichts einer SCR-Quote von knapp 290 Prozent ohne Übergangsmaßnahmen auch erlauben. Das Thema Nachhaltigkeit und Vertrauen gegenüber Kunden und Vermittlern ist uns, als Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit, sehr wichtig.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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