Uferpromenade von Los Cristianos auf Teneriffa im November: Einige Anbieter schränkten Reiseversicherungen ein oder nahmen sie vom Markt. Andere legten neue auf und warben mit Covid-19-Schutz © picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
  • Von Andreas Harms
  • 01.02.2022 um 16:47
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Versicherer bearbeiten kleinere Schäden schneller und besser. Dafür schrauben sie an anderen Stellen an Preisen und Verträgen. Und Digitaltechnik ist bei weitem nicht immer ein Segen. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat ihren Bericht zu den Konsumententrends 2021 in Versicherung und Altersvorsorge vorgelegt. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick.

Mehr private Altersvorsorge

Nicht alle Mitgliedstaaten in der EU haben gut entwickelte und ausgewogene Pensions- und Rentensektoren, die Staatliches (erste Säule), Betriebliches (zweite Säule) und Persönliches (dritte Säule) kombinieren.

Aufgrund von Wirtschaft und Politik in den Mitgliedstaaten verlagern sich Lasten von den staatlichen Renten auf die privaten Rentenanbieter, die infolgedessen oft eine wichtigere Rolle spielen, um ein angemessenes Alterseinkommens zu sichern:

  • Bei der betrieblichen Altersversorgung stieg die Zahl der Anwärter und Leistungsempfänger in der Eurozone weiter. Die bereits in den Vorjahren festgestellte Verlagerung von leistungsorientierten Systemen zu beitragsorientierten Systemen bleibt bemerkenswert.
  • Auch die Zahl der persönlichen Rentenprodukte stieg in den meisten Ländern. Dabei sind Deutschland, Italien und Spanien die größten Märkte in der EU.
  • Da das einzige paneuropäische Standardrentenprodukt (PEPP) noch nicht auf den Markt gekommen ist, sind die Trends in der privaten Altersvorsorge sehr unterschiedlich, weil es auch die Produkte sind.
Nachhaltigkeit (ESG) in der Vorsorge

Langfristiges Sparen für die Rente kann die Realwirtschaft finanzieren und ermöglicht es den Rentensparern, am Wirtschaftswachstum teilzuhaben. Darüber hinaus kann die Altersvorsorge eine wichtige Quelle für nachhaltige Finanzierungen sein. Doch wegen der langfristigen Anlageperspektive müssen Umweltrisiken und ESG-Faktoren eine Rolle spielen.

Marktteilnehmer passen derzeit ihre internen Anlagestrategien und Offenlegungsunterlagen an die im Mai 2021 in Kraft getretene Offenlegungsverordnung (SFDR) an. Außerdem überarbeiten sie ihr Produktangebot, um dem wachsenden Interesse an nachhaltigen Anlagen gerecht zu werden. Es ist allerdings noch zu früh, um zu bewerten, wie sich das alles weiter auswirkt, auch in Bezug auf das sogenannte Greenwashing, bei dem sich Anbieter nachhaltiger darstellen als sie eigentlich sind.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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