Viele Mittelständler schließen keine Cyberpolice ab, weil sie (irrtümlich) glauben, sie seien kein lukratives Angriffsziel für Hacker. © Pressfoto/Freepik.com
  • Von Sabine Groth
  • 12.04.2024 um 14:04
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Immer mehr mittelständische Unternehmen erkennen die Gefahren der digitalen vernetzten Welt, und entscheiden sich für den Abschluss einer Cyberversicherung. Das hat eine aktuelle Studie der Gothaer ergeben. Noch mehr Firmen halten eine solche Police allerdings für nicht nötig.

Im Rahmen ihrer alljährlichen Umfrage unter kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat die Gothaer auch Fragen zur Wahrnehmung von Cyberrisiken und deren Absicherung gestellt. „KMU sind zunehmend für die Gefahren im digitalen Raum sensibilisiert“, so Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeinen.

So gehen 37 Prozent der befragten Firmen davon aus, dass das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, in den nächsten zwölf Monaten zunehmen oder stark zunehmen wird. Im vergangenen Jahr waren es 34 Prozent. 49 Prozent erwarten, dass die Gefahr gleich bleibt und nur 2 Prozent gehen von einem sinkenden Risiko aus.

Die Furcht vor Cyberkriminalität ist nach wie vor auf Platz eins der größten Gefahren für KMU. Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sieht in einem Hackerangriff das bedrohlichste Risiko für ihren Betrieb. Auf den Plätzen zwei und drei folgen menschliches Versagen (41 Prozent) und Betriebsausfälle (40 Prozent).

Drei von vier KMU ohne Versicherungsschutz

Die finanzielle Absicherung gegen Cyberrisiken hat zwar zugenommen. 2023 hatten nur 20 Prozent der Befragten eine Cyberpolice abgeschlossen, in der aktuellen Umfrage sind es immerhin 25 Prozent. Das heißt aber auch, dass drei von vier Firmen noch keine Versicherung abgeschlossen haben. „Der Anteil an Unternehmen, die sich nicht schützen, ist mit 75 Prozent erschreckend hoch. Und das obwohl sich KMU der Gefahr zunehmender digitaler Angriffe bewusst sind“, kommentiert Bischof.

Ein Grund für die Zurückhaltung ist, dass 44 Prozent der Umfrageteilnehmer sich nicht als lohnendes Ziel für Cyberattacken sehen. „Ein Trugschluss“, warnt Bischof, „gerade kleinere Unternehmen können für Angreifer ein attraktives Ziel sein. Denn hier sind teilweise noch wenige robuste Sicherheitsmaßnahmen implementiert und wertvolle Daten können gestohlen oder verschlüsselt werden.“

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Tatsächlich waren schon 17 Prozent der befragten Unternehmen einmal von einem Angriff betroffen. Von ihnen gaben 47 Prozent an, dass Daten gestohlen wurden, 43 Prozent hatten mit einer Betriebsunterbrechung zu kämpfen und bei 21 Prozent wurden Geschäftsgeheimnisse gestohlen.

Beim Abschluss einer Cyberpolice sind für rund die Hälfte der Befragten Assistance-Leistungen im Schadenfall besonders wichtig. Weitere wichtige Kriterien sind die Beitragshöhe der Cyberpolice (47 Prozent) und eine 24-Stunden-Notfallhotline (45 Prozent).

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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