Das Frachtschiff „Ever Given“ (hier in Hamburg) wurde nach seiner Panne im Suezkanal 2021 zum Symbol für gestörte Lieferketten: Unterbrochener Geschäftsbetrieb gehört zu den Top-Risiken für Unternehmen © picture alliance/dpa | Bodo Marks
  • Von Andreas Harms
  • 16.01.2024 um 17:08
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Die Allianz hat bei globalen Unternehmen nachgefragt, wo sie im neuen Jahr die größten Risiken sehen. Herausgekommen ist eine Liste mit Gefahren, die wirklich Kopfzerbrechen bereiten können. Wobei die Deutschen vor allem in zwei Punkten abweichen.

Cybervorfälle, wie Attacken mit Erpresser-Software (Ransomware), Datenpannen und IT-Ausfälle bergen für Unternehmen weltweit in diesem Jahr das größte Risiko. Die damit eng verknüpften, generellen Betriebsunterbrechungen folgen auf dem 2. Platz, während Naturkatastrophen im Jahresvergleich von Platz 6 auf 3 klettern.

Ebenfalls mit Sorge betrachtet sind Feuer und Explosionen (von 9 auf 6) und politische Risiken und Gewalt (von 10 auf 8). Das geht aus dem diesjährigen „Allianz Risk Barometer“ hervor, für den die Allianz mehr als 3.000 Risikoexperten aus 92 Ländern nach ihren Top-Unternehmensrisiken befragte.

Die 10 größten Geschäftsrisiken für Unternehmen weltweit 2024 (Quelle: Allianz)
Die 10 größten Geschäftsrisiken für Unternehmen weltweit 2024 (Quelle: Allianz)

Unter den deutschen Teilnehmern der Studie belegen Cyberattacken und Betriebsunterbrechungen ebenfalls die Plätze 1 und 2. Dabei tauschten sie ihre Plätze gegenüber dem Vorjahr. Anders als in der weltweiten Rangliste landen allerdings veränderte Gesetze und Vorschriften – etwa Zölle, Sanktionen oder Protektionismus – auf Platz 3 (2023: 4).

Die 10 größten Geschäftsrisiken für Unternehmen in Deutschland 2024 (Quelle: Allianz)
Die 10 größten Geschäftsrisiken für Unternehmen in Deutschland 2024 (Quelle: Allianz)

Auffällig ist, dass in Deutschland der Fachkräftemangel als großes Risiko wahrgenommen wird: Hierzulande liegt er auf Platz 4, das ist zwei Positionen höher als im Vorjahr. Weltweit erreicht der Fachkräftemangel als Risiko nur Platz 10.

Petros Papanikolaou, Chef von Allianz Commercial, kommentiert: „Viele dieser Risiken sind bereits in den jeweiligen Heimatmärkten angekommen. Extreme Wetterereignisse, Ransomware-Attacken oder regionale Konflikte strapazieren die Widerstandskraft von Lieferketten und Geschäftsmodellen auch in diesem Jahr. Makler und Kunden von Versicherungen sollten daher wachsam sein und ihre Deckungen entsprechend anpassen.“

Trotz ähnlicher Risikowahrnehmung vergrößert sich der Abstand zwischen großen und kleinen Unternehmen in Hinblick auf ihre Widerstandsfähigkeit. Die Corona-Pandemie hat insbesondere große Unternehmen risikobewusster werden lassen. Worauf sie Maßnahmen einleiteten, um widerstandsfähiger zu werden. Kleinere Firmen haben häufig weder Zeit noch Ressourcen, um eine größere Anzahl von Risikoszenarien zu entwickeln und sich darauf vorzubereiten. Somit dauert es bei ihnen länger, das Geschäft nach einem unerwarteten Vorfall wieder auf Kurs zu bringen.

Seite 2: Einige Details zu einzelnen Top-Risiken

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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