Axel Kleinlein, Bund der Versicherten (BdV). © Bund der Versicherten
  • Von Lorenz Klein
  • 05.05.2017 um 16:49
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Der Bund der Versicherten (BdV) hat den diesjährigen Negativpreis Versicherungskäse verliehen. „Gewinner“ ist die Krebsversicherung der Ideal Lebensversicherung „KrebsAirbag“. Der Jury zufolge bedient das Produkt Ängste, weil so getan werde als sei die Krebstherapie der gesetzlichen Krankenversicherung lückenhaft. Ob die Produktverantwortlichen den Preis persönlich entgegennahmen, erfahren Sie hier.

Der „KrebsAirbag“ der Ideal Lebensversicherung soll Versicherte gegen die wirtschaftlichen Folgen einer Krebserkrankung absichern. Doch die Fachjury, die den Negativpreis Versicherungskäse am Freitag im Rahmen der Wissenschaftstagung des Bund der Versicherten (BdV) vergeben hat, kann dem Produkt nicht viel abgewinnen und hält dessen Nutzen für „mehr als fragwürdig“ (wir berichteten).

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Die Ideal bediene in ihren Werbeaussagen „gezielt Ängste“, berichtet der BdV. „Es wird so getan, als ob es im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung Lücken in der Therapie gegen den Krebs gibt, die durch den KrebsAirbag geschlossen werden“, so die Kritik der Jury. Zudem sei der Versicherungsschutz „auch nicht preiswert“.

Darüber hinaus müsse nach Ablauf der Höchst-Vertragsdauer ein neuer Vertrag mit höheren Eintrittsalter und Beiträgen abgeschlossen werden – auch dann, wenn noch Vorsorgebedarf beim Kunden bestehe. Es sei „völlig unklar“, so der BdV, warum nicht Laufzeiten bis zum Renteneintrittsalter vereinbart werden könnten. Das Produkt biete nur eine „Ausschnittsdeckung“, die viel Geld koste, das zur Absicherung „wirklich wichtiger Risiken“ fehle.

Die Ideal Versicherung ist nicht zur Preisverleihung erschienen.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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