Daniela König ist als Versicherungsexpertin Bein Beratungs- und IT-Dienstleister Adesso tätig. © Adesso
  • Von Redaktion
  • 27.03.2023 um 14:11
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Ein Leben ohne Smartwatches, Fitnessarmbänder, Schrittzähler oder Aktivitätstracker ist für viele Menschen kaum mehr vorstellbar. Für Versicherer bieten sich in diesem Kontext vielerlei Chancen, um die Schadenquoten in der privaten Unfall-, Kranken-, Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherung zu verringern. Doch dafür müssen sie sich dem smarten Wandel auch stellen.

Heutige Generationen wachsen bereits mit den oben erwähnten Geräten auf und kennen kein Leben ohne diese sogenannten IoT-Geräte. Unter der Abkürzung IoT verbirgt sich das Internet der Dinge, wozu neben den Wearables beispielsweise tragbare vernetzte Waagen, Puls-, Blutdruck- sowie Blutzucker-Messgeräte oder auch intelligente Inhalatoren gehören.

Für Versicherer bieten sich in diesem Kontext vielerlei Chancen, den Kunden bereits vor Eintritt eines Leistungsfalles im Rahmen der Prävention zu unterstützen – und so den eigenen Schadenaufwand minimal zu halten. Durch eine geringere Schadenquote kann dem Versicherten beispielsweise eine Beitragsersparnis gewährt werden.

Bereits der Dalai Lama erkannte, dass der Mensch seine Gesundheit opfert, um Geld zu verdienen. Wenn er das Geld dann habe, opfere er es, um seine Gesundheit zurückzuerlangen. Er sei so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genieße, und als Resultat lebe er weder heute noch in Zukunft. Er lebe, als würde er sterben und schließlich sterbe er, ohne jemals richtig gelebt zu haben.

Krankheiten und Todesursachen in Deutschland

Das vorangestellt, machen wir eine kleine gesundheitliche Bestandsaufnahme, eine Anamnese unserer Gesellschaft gewissermaßen: Vor allem Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, psychische Störungen sowie Diabetes mellitus sind weit verbreitet und beeinflussen Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Sterblichkeit. Häufig zeigen sich bei den Betroffenen Mehrfacherkrankungen und die Behandlung kann nicht auf eine der oben genannten Krankheiten beschränkt werden.

Durch den demografischen Wandel und damit verbundenen Personalmangel sowie fehlende Betreuungsangebote für Kinder und Senioren nimmt der Stress im Alltag zu. Ärzte kommen im Rahmen der Untersuchung an ihre Grenzen, stellen häufig psychosomatische Diagnosen und verschreiben Psychopharmaka. Doch einige Studien schätzen, dass bei jeder zehnten psychiatrischen Diagnose eine organische Ursache übersehen wird.

Des Weiteren belegen einige Studien den Zusammenhang zwischen Adipositas, Diabetes und Depression. Doch auch Rückenschmerzen hängen mit einer Depression zusammen. Nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen gehören Krankheiten des Atmungssystems zu den dritthäufigsten Todesursachen in Deutschland. 2017 waren diese bereits für mehr als jeden zehnten Sterbefall verantwortlich. Laut Statistischem Bundesamt leben aktuell 7,9 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland. 89 Prozent der Behinderungen wurden durch Krankheiten ausgelöst, unter anderem durch die bereits genannten. Lediglich ein Prozent der Behinderungen war auf Unfälle zurückzuführen.

Prävention durch IoT

Warum berichte ich Ihnen all das? Nun, für die Versicherer äußern sich die geschilderten Gesundheitsrisiken zuvorderst als wirtschaftliche Risiken. Entsprechend ist der Branche daran gelegen, die Schadenquoten ihrer angebotenen Produkte gering zu halten.

Im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung greifen Versicherer bereits auf die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements bei Kunden zurück. So werden Unternehmen für die Gesunderhaltung der Belegschaft belohnt. Zur Unterstützung erhalten sie Gesundheits-Portale und -Apps, welche Rezeptideen, Trainingsprogramme, Kalorienrechner sowie Tipps zu Vorsorgemaßnahmen enthalten.

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