- Von Redaktion
- 18.09.2024 um 11:45
Pfefferminzia: Bei eurem 1. Vermittlertag Sachsen handelt es sich ja um eine Präsenzveranstaltung. Kann man dazu überhaupt noch etwas Neues entwickeln?
Andreas Lohrenz: Bewährtes etwas anders zu gestalten, trifft es vielleicht eher. Derzeit ist es ja eher so, dass es einige wenige große Massenveranstaltungen in der Branche gibt und die eher mehr als konservativen Veranstaltungen oder Roadshows von Pools und Versicherern. Uns fehlte da so etwas dazwischen.
Wie siehst du denn diese beiden genannten Veranstaltungsformen?
Lohrenz: Ganz ehrlich, so toll eine DKM auch ist, und ich bin wirklich jedes Jahr da, ich bin jedes Mal fast erschlagen von der Größe, den Massen und dem Lärmpegel. Solche Großveranstaltungen haben demnach auch oft etwas von Klassentreffen oder Makler-Kirmes. Ein ruhiger entspannter Austausch oder Business-Talk findet für die meisten Kolleginnen und Kollegen weniger statt. Wobei ich ausdrücklich jedem Kollegen einen DKM-Besuch empfehle.
Und die Veranstaltungen von Versicherern?
Lohrenz: Da war ich die letzte Zeit wirklich nur noch selten als Besucher dabei. Frontalbeschallung, betreutes Lesen von Präsentationen und Selbstbeweihräucherung fallen mir dazu ein. Für eine halbe Stunde bis Stunde durchaus akzeptabel, aber nicht mehrere Stunden am Stück. Aber auch das ist weniger kritisch gemeint, als es sich anhört. Immerhin wird ja oft versucht, mit externen Referenten die Attraktivität zu erhöhen.
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Welches Konzept steckt hinter eurem Vermittlertag Sachsen?
Lohrenz: Zum einen wollen wir regional unterwegs sein. Das heißt, am kommenden Dienstag zum Beispiel für die Kolleginnen und Kollegen im Raum Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Danach darf es 2025 durchaus auch in anderen Bundesländern starten. Dazu möchten wir gerne 15 bis 20 Versicherer, Pools oder Dienstleister mit dabeihaben. Das ist sicherlich eine Größenordnung, in der jeder mit jedem ins Gespräch kommen kann.
Dazu werden Programmgestaltung, Ablauf und so weiter immer in Kollegenhand bleiben. Ein Kreis von Kolleginnen und Kollegen plant also den Vermittlertag eigenständig und frei von anderen Interessen. Also tatsächlich von Kollegen für Kollegen.
Wer soll als Besucher angesprochen werden und wer darf sich anmelden?
Lohrenz: Vom Grundsatz her alle Arten von Vermittlerinnen und Vermittlern. Eine strikte Trennung der Vermittlerarten halten wir nicht mehr für zeitgemäß. Wer mit Scheuklappen als Einfirmenvertreter herumläuft, wird vom Naturell her ohnehin wenig an einem Austausch interessiert sein. Aber alle, die eben über den Tellerrand schauen wollen sind willkommen. Kollegen aus dem Maklerbereich sind hierbei aber schon systembedingt die Mehrzahl der Besucher. Also durchaus eine gute Mischung.
Die Interessen der Aussteller sollen bei dem Format auch anders berücksichtigt werden. Wie soll das gehen?
Lohrenz: Es gibt ja mittlerweile Poolmessen mit einer Auswahl von 100 Vorträgen. Für die Besucher eine tolle Sache und mitunter eine Qual der Wahl. Letztlich kann ich den ganzen Tag die Messe besuchen und muss mit keinem Maklerbetreuer sprechen. Obwohl dieser mit seiner Gesellschaft den ganzen Bums mitbezahlt. Das dürfte auf Dauer auch keine ganz so gute Gewichtung sein.
Deswegen wollen wir bei den Vermittlertagen auf ausreichende Möglichkeiten für Begegnungen und Gespräche achten. Notfalls bringen wir Gesellschaftsvertreter und Besucher am Stand zusammen. Netzwerken kann ich ja bekanntlich.
Gar kein Zweifel. Welche Rolle spielen denn beim 1. Vermittlertag Sachsen der Maklerpool Aruna und der Maklerverband Sachsen?
Lohrenz: Die Idee für ein solches Format gibt es schon lange. Die Domain Vermittlertage.de gibt es zum Beispiel bereits seit 2019. Da die Aruna und der Maklerverband ohnehin mal eine gemeinsame Netzwerk- und Mehrwertveranstaltung geplant hatten, passte das natürlich wie die Faust aufs Auge, etwas gemeinsam zu machen. Beide nehmen dann quasi die Rolle der Schirmherren für den Tag ein. Trotzdem sind wir frei bei Programm und Gestaltung, das war unsere Bedingung.
Ist das Thema Netzwerken durch inflationären Gebrauch des Begriffes und soziale Medien nicht langsam etwas ausgelutscht?
Lohrenz: Ein fester Händedruck, eine freundschaftliche Umarmung und ein Blick in die Augen des Gesprächspartners werden hoffentlich noch viele Jahre wertvoll bleiben und solche Treffen attraktiv machen. Und wenn ein junger Mann oder eine junge Frau auf unserem Vermittlertag den ersten Kaffee mit einem späteren Bestandsverkäufer trinkt, dann hat sich das für beide Seiten gelohnt.
Mit einem uralten Reklame-Plakat der Allianz habt ihr für Aufmerksamkeit gesorgt in Bezug auf die aktuelle Entwicklung der Allianz-Agenturen im Osten. Für sie soll es einen Spezial-Workshop geben?
Lohrenz: Wie wir aus zahlreichen Gesprächen wissen, gibt es bei den betroffenen Kolleginnen und Kollegen großen Informationsbedarf. Das merken wir insbesondere durch unsere Facebook-Gruppe „Versicherungsvermittler Deutschland“. Hier wollen wir ein paar Fragen beantworten und grundsätzlich mit den ersten Märchen und Mythen zum Thema „Makler werden“ aufräumen. Auch der anwesende Vertriebsrecht-Experte und Rechtsanwalt David Bastanier steht für einen ersten Austausch zur Verfügung. Das Ganze wird poolunabhängig gestaltet. Also auch hier Hilfe von Kollegen für Kollegen. Getreu dem Motto des Vermittlertages: Gemeinsam. Vertrieb. Sachsen.
Alle Infos und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter www.vermittlertage.de
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