Sachsen, Riesa: Eine Auszubildende des Beruflichen Schulzentrum für Technik und Wirtschaft sitzt mit einer Feile an einem Schraubstock. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 23.07.2019 um 10:23
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Die Arbeitskraft sollte so früh wie möglich abgesichert sein, so der einhellige Rat von Experten. Was Makler speziell im Umgang mit Auszubildenden beachten sollten.

Aus Sicht vieler Experten gilt vor diesem Hintergrund der Grundsatz, die Police so früh wie möglich abzuschließen – eben, weil sich die eigene Gesundheit in jungen Jahren in der Regel noch in einem guten Zustand befindet und somit auch die Beiträge noch vergleichsweise günstig sind. Ist man also als abschlusswilliger Auszubildender in einer guten Position? Nicht unbedingt. „Wichtig zu wissen ist, dass der Abschluss als Auszubildender bereits zu spät sein kann“, sagt der Versicherungsmakler Gerd Kemnitz. Denn die Berufsgruppeneinstufung erfolge bei Azubis nach dem Zielberuf.

„Insbesondere für Jugendliche in einem körperlich oder psychisch anstrengenden Ausbildungsberuf kann dadurch der Beitrag trotz niedrigen Eintrittsalters und bester Gesundheit hoch bis unbezahlbar werden“, so Kemnitz.

Diagnose Depressionen in der Patientenakte? Dann wird es kompliziert

Doch das ist nicht der einzige Stolperstein: Wer wie Anika bereits in jungen Jahren mit akuten oder auch früheren Erkrankungen zu kämpfen hat, kann den Abschluss einer BU – zumindest zu Normalkonditionen – häufig in den Wind schreiben. „Mit der Diagnose Depressionen in der Patientenakte wird der Abschluss auch als Azubi problematisch“, warnt Kemnitz – und auch er weist auf eine alarmierende Entwicklung hin: Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse haben sich Depressionen bereits im Schulalter von 13 bis 18 Jahren in den vergangenen zehn Jahren um 120 Prozent erhöht.

Was aber heißt nun „Abschluss so früh wie möglich“ in der Praxis? Kemnitz hat da eine klare Vorstellung: Schüler ab dem 10. Lebensjahr beziehungsweise deren Eltern sollten sich bereits des Themas annehmen, betont er. Und: Wer nach Abschluss der Schule einen sogenannten Risikoberuf erlernen will, sollte seine Versicherung unbedingt noch als Schüler beantragen.

Ist der Gang zum Makler des Vertrauens schließlich beschritten, geht es um die richtige Vertragsgestaltung. Hier ist zunächst zu bedenken, dass die maximal versicherbare BU-Rente bei Azubis niedrig und meist nicht für das gesamte Berufsleben ausreichend ist. Daher sind Optionen zur Erhöhung der Rente während der Vertragslaufzeit wichtig.

Neben Nachversicherungsgarantien zählt dazu auch die Möglichkeit einer Dynamik. Diese hilft, den jährlichen Kaufkraftverlust durch die Inflation auszugleichen. Makler Kemnitz warnt Kollegen und Kunden allerdings davor, sich nur auf Ratings der einschlägigen Analysehäuser zu verlassen. „Diese vergeben ihre Bestnoten auch für Tarife, die bei BU-Renten in üblicher Höhe keine Dynamik ermöglichen“, sagt er.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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