Hoffentlich funktioniert sie: Solaranlage auf einem Dach in Essen © picture alliance / Jochen Tack
  • Von Sabine Groth
  • 05.04.2024 um 15:42
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Ist es der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit oder niedrigeren Stromkosten oder sind es gesetzliche Vorschriften? Der Solarausbau auf Eigenheimdächern hat merklich angezogen. Er läuft allerdings nicht so reibungslos wie gewünscht. Die Beschwerden häufen sich.

Mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung wurden 2023 installiert, mehr als jemals zuvor – so die Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW). Aus Daten der Bundesnetzagentur geht hervor, dass allein Solarstromsysteme mit einer Spitzenleistung von rund 14 Gigawatt neu in Betrieb genommen wurden. Rund die Hälfte der neu installierten Solarstromleistung fiel auf das Heimsegment. Ein Plus von 135 Prozent, der Solarausbau auf Hausdächern boomt.

Ein Boom ist aber auch bei den Beschwerden zu beobachten. „Im Jahr 2023 wurden in den Verbraucherzentralen mehr als 1.700 Beschwerden über Photovoltaikanlagen erfasst, wobei über das Jahr 2023 eine Zunahme der monatlichen Beschwerdezahlen zu verzeichnen ist“, teilte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. Gegenüber 2022 hätte sich damit die Zahl der Beschwerden mehr als verdreifacht. Als häufigste Beschwerdegründe nannte der VZBV Lieferungs-/Leistungsstörungen (44 Prozent) und Probleme mit der Gewährleistung (14 Prozent).

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig räumte gegenüber den Funke-Zeitungen ein, dass der Boom auch Schattenseiten mit sich bringe. Die Nachfrage locke viele neue Betriebe an. „Inwieweit diese ihre Mitarbeiter immer hinreichend qualifizieren, können wir nicht bewerten“, so König.

Den Boom dürften die zunehmenden Beschwerden allerdings nicht stoppen. Das legt zumindest eine Umfrage unter Immobilienbesitzern Mitte Dezember 2023 im Auftrag des BSW nahe. Demnach können sich 69 Prozent der Eigentümer von Wohnimmobilien mit geeigneten Dachflächen vorstellen, dort eine Solaranlage zu errichten. 16 Prozent planen dies bereits für 2024.

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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