Mit dem Alter steigt das Risiko zu erkranken. © Picture Alliance / dpa
  • Von Oliver Lepold
  • 28.07.2020 um 12:29
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Wann ist eine stationäre Krankenzusatzversicherung sinnvoll und wie wirkt sich ein Tarif mit Altersrückstellungen langfristig aus? Pfefferminzia klärt auf.

Ein stationärer Tarif in der privaten Krankenzusatzversicherung verbessert für den Versicherten die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Krankenhausaufenthalt. In der Regel sind dadurch Ein- oder Zweitbettzimmer und die freie Wahl von Arzt, Klinik und Behandlungsansatz gewährleistet.

So können auch Behandlungen durch Spezialisten oder alternative Heilmethoden, die gesetzliche Krankenkassen nicht übernehmen, abgedeckt werden. Vor Abschluss müssen Gesundheitsfragen beantwortet werden. Vorerkrankungen können dabei zu Zuschlägen oder Ausschlüssen führen. Stationäre Tarife unterscheiden sich nicht nur in Preis und Leistung, sondern auch in der Konzeption.

Bildet der Tarif keine Altersrückstellung, steigt der Beitrag automatisch mit zunehmendem Alter in vertraglich festgelegten Stufen, denn die Police ist eine Risikoversicherung. Die Steigerung kann darüber hinaus noch höher ausfallen, etwa wenn sich die allgemeinen Gesundheitskosten verteuern. Auf der anderen Seite wendet der Versicherungsnehmer nur genau den Beitrag auf, den er gemäß seines Alters zahlen muss. Bei einer frühzeitigen Kündigung geht somit kein Geld verloren.

Steigende Kosten im Alter

Bei stationären Zusatzversicherungen empfehlen viele Experten aber die Wahl eines Tarifs mit Altersrückstellungen, da die Risikokosten im Alter extrem ansteigen können. Werden Altersrückstellungen gebildet, orientiert sich der Tarif stets am Beitrag der Altersgruppe des Versicherten, bezogen auf das Eintrittsalter bei Abschluss. Zwar zahlt der Versicherte zunächst mehr als für die Deckung der Krankheitskosten tatsächlich benötigt wird. Dieser überschüssige Beitragsanteil, der je nach Tarif und Anbieter variiert, wird jedoch als Alterungsrückstellung verwendet und verzinst. Aus diesem Depot werden dann höhere Gesundheitsleistungen im Alter finanziert. Dadurch bleiben die Beiträge in der Theorie stabil (siehe Grafik).

Quelle: Gothaer

Der Beitrag kann sich dennoch erhöhen, falls Beitrag und Alterungsrückstellung zusammen nicht mehr ausreichen, um die versicherten Leistungen zu garantieren. So können eine steigende Lebenserwartung und eine verstärkte Inanspruchnahme der Versicherungsleistungen zu einem Beitragsanstieg führen. Es gilt: Je eher die Police abgeschlossen wird, desto niedriger ist der Beitrag und desto länger können Alterungsrückstellungen gebildet werden.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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