Arndt Olias, ehemaliger Versicherungsvertreter der Ergo, prozessiert seit sieben Jahren gegen seinen einstigen Arbeitgeber. Ende offen. © Screenshot WDR
  • Von Lorenz Klein
  • 22.10.2018 um 15:59
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:30 Min

Gutachten, Gegengutachten. Prozesse zwischen Unfallopfern und Versicherungen ziehen sich manchmal über mehrere Jahre hin. Das habe „möglicherweise Methode“, berichtet das WDR-Politmagazin Westpol. Darin wird auch an den Fall eines ehemaligen Ergo-Vertreters erinnert, der sieben Jahre nach seinem Unfall immer noch mit dem Düsseldorfer Versicherer streitet.

Wie die WDR-Reporter weiter berichten, würden Verletzungen von Unfallopfern immer wieder von Versicherern in Frage gestellt, indem immer neue Gutachten angefordert würden. Sie verweisen auf Aussagen von Stefanie Jeske vom Verein Subvenio, den jedes Jahr 500 Unfallopfer um Hilfe ersuchten.

Um die Situation der Opfer zu verbessern, schlägt Jeske vor, unfallbedingte Verletzungen, gerichtsmedizinisch feststellen zu lassen, um „diesen Gutachter-Wahnsinn“ aus der Welt zu schaffen. Bei den Opfern von Gewalttaten sei dies bereits der Fall.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach will mehr Gutachter, aber kein neues System

Für solch ein Vorgehen spricht sich auch Bernd Matthias Höke aus. Höke war einst als Chef der Schadenregulierung bei einer großen deutschen Versicherung tätig. „Verzögerungstaktik war dort an der Tagesordnung“, sagt er. Auch deshalb sei er ausgestiegen. Heute arbeitet er als Opferanwalt. Ihn ärgere es, wenn Anwälte von Versicherern „alles bestreiten“, wenn es zum Prozess kommt, sagt Höke.

Der WDR befragte dazu auch NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Dieser hält das bestehende System für sinnvoll. „Wir können nur versuchen, die Gutachten schneller zu bekommen“, sagt er. „Dazu brauchen wir aber mehr Sachverständige.“

Allerdings halte der Politiker die geschilderten Fälle für ungewöhnlich lang und wolle sich daher beide nochmal anschauen, wie Westpol-Moderatorin Gabi Ludwig nach Ausstrahlung des Beitrags ergänzt.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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Armando Kaegi
Vor 3 Jahren

Das Mysterium der Terror-Doktoren wird anscheinend nie gebrochen, es ist wie bei der Giftschlange Hydra, schlägt man einer den Kopf ab, so wachsen anstatt des einen Kopfes zwei neue nach.

Unter nachfolgendem LINK finden sie ein “Öffentliches Fallbeispiel”
http://medasleaksnews.blogspot.com/

Susanne
Vor 3 Jahren

Ich kämpfe seit über 15 Jahren , hatte unschuldig einen Unfall. Hab bis jetzt über 23 Gutachten von verschiedenen Kostenträgern hinter mich bringen müssen. Das 24.te steht an. Was das mit einem macht ist nicht mehr in Worte zu fassen. Zermürbungstaktik….

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Armando Kaegi
Vor 3 Jahren

Das Mysterium der Terror-Doktoren wird anscheinend nie gebrochen, es ist wie bei der Giftschlange Hydra, schlägt man einer den Kopf ab, so wachsen anstatt des einen Kopfes zwei neue nach.

Unter nachfolgendem LINK finden sie ein “Öffentliches Fallbeispiel”
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Susanne
Vor 3 Jahren

Ich kämpfe seit über 15 Jahren , hatte unschuldig einen Unfall. Hab bis jetzt über 23 Gutachten von verschiedenen Kostenträgern hinter mich bringen müssen. Das 24.te steht an. Was das mit einem macht ist nicht mehr in Worte zu fassen. Zermürbungstaktik….

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