Mitarbeiter der Schott AG beim Entspannungskurz: Depressionen und Burnout gehören zu den langfristigen Folgen einer zu hohen Belastung am Arbeitsplatz. Unternehmen, die etwa mit Entspannungskursen gegenhalten, leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Mitarbeiter. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 22.05.2016 um 17:44
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Termindruck, schlechtes Arbeitsklima, emotionaler Stress – immer mehr Deutsche leiden unter der steigenden Belastung am Arbeitsplatz. Neun von zehn Bundesbürger fühlen sich im Job gestresst. Bestimmte Arbeitnehmer stoßen aber besonders schnell an ihre Belastungsgrenze.

Der Chef macht’s schlecht vor

Die Spirale des Drucks wird häufig von der Führungsebene in Gang gesetzt, wie die Studie offenbart. Mehr als drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer sehen in ihren direkten Vorgesetzten kein Vorbild, wenn es um gesundheitsbewusstes Arbeiten geht (78 Prozent).

„Das setzt viele Angestellte unter Zugzwang“, so Herold. So nehmen sich beispielsweise nur vier von zehn Angestellten jeden Tag die Zeit für eine Mittags- oder Erholungspause. Fast jeder Dritte verlässt seinen Arbeitsplatz im Laufe des Tages häufig nicht ein einziges Mal (31 Prozent).

„Pausen im Arbeitsalltag sind zum Auftanken und Abschalten immens wichtig“, sagt der Experte. „Das Paradoxe: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die Unternehmen sind sich darüber bewusst, wie die Studie zeigt. Wenn aber die Vorgesetzten nicht mit gutem Beispiel vorangehen, setzt sich eine gesunde Pausenkultur nicht durch.“

Pause ist nicht gleich Erholung

Auch die Art der Pausengestaltung und die Bedeutung, die man ihr zumisst, sind wichtig. Wie die Studie zeigt, nutzt ein Drittel der Arbeitnehmer Pausen, um parallel Dienstliches zu besprechen (32 Prozent). Noch mehr verbringen sie mit privaten Erledigungen wie Einkaufen, Kleidung zur Reinigung bringen oder Termine organisieren (39 Prozent).

„Diese Dinge tragen nicht zur Erholung bei und sollten daher nicht die Regel sein. Führungskräfte wie Angestellte müssen sich in Pausen auch ganz bewusst Zeit für Entspannung nehmen“, so Herold.

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