Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in Braunsbach. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 14.06.2016 um 12:13
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Die Bayerische rät zu einem neuen Sicherheitsbewusstsein – und startet mit eigener Produktinnovation im Kompositbereich.

Die Tiefdruckgebiete Elvira, Frederike und ihr stürmisches Gefolge hatten es in sich. Rund zwei Wochen lang wüteten Starkregen, Hagel, Gewitter und Tornados in ganz Deutschland. Den Süden traf es besonders schwer: Auf über eine Milliarde Euro schätzt Michael Fahmüller, Landrat im Kreis Rottal-Inn, den Sachschaden allein in Niederbayern. Für ganz Deutschland rechnen Experten mit einem Gesamtschaden von rund 15 Milliarden Euro. Viel Arbeit dieser Tage also für die Schadenabteilungen der Versicherer. So auch im Servicecenter der Bayerischen.

Alles andere als „business as usual“

„Für uns bedeuten solche Großereignisse Hochbetrieb, allerdings mit Zeitversatz“, sagt Kerstin Wagner, fachliche Leiterin im Sachschadenbereich der Bayerischen. „Viele Menschen, die eine solche Katastrophe miterleben, haben erst einmal ganz andere Sorgen als die Versicherung. Da geht es zunächst mal darum, verbliebenes Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Erst nach einem bis zwei Tagen würden dann die Schäden von derzeit rund 10.000 Euro pro Einzelfall – mitunter auch höher – im Servicecenter der Bayerischen oder beim Vertriebspartner gemeldet, so Wagner. Dann aber starte ein klar definierter Prozess, der alles andere ist als „business as usual“: „Vor allem wollen wir den Menschen so rasch wie möglich effiziente und unbürokratische Hilfe verschaffen.“

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Schnelle Entscheidungen vor Ort

Erster Ansprechpartner vor Ort ist der Sachverständige, der im Auftrag der Bayerischen den Schaden begutachtet. „Hier setzen wir ausschließlich auf erfahrene und in der jeweiligen Region bekannte Gutachter. Zumeist können diese Fachleute auch bereits vor Ort den Schaden genau ermitteln und eine direkte Freigabe erteilen. Für unsere Versicherten ist das eine große Hilfe und Erleichterung. Lange Wartezeiten und Ungewissheit wollen wir unbedingt vermeiden. Meist dauert es nur einen Werktag, bis der Fachmann bei den Betroffenen vor Ort ist.“


Kerstin Wagner, fachliche Leiterin im Sachschadenbereich der Bayerischen

Im nächsten Schritt beginnen ausgesuchte Fachunternehmen mit den Reparaturen. Zurzeit sind meist Trocknungsfirmen gefragt, die vormals überflutete und nun feuchte Räume wieder nutzbar machen. Im Anschluss können dann andere Gewerke die weiteren Instandsetzungen durchführen. „Die Schadenregulierung läuft zumeist sehr reibungslos und zügig ab“, berichtet Wagner.

Elementarschäden oft nicht versichert

Probleme gebe es allerdings, wenn Versicherte nicht über die nötige Elementarschadendeckung verfügen. Diese ist durch die Hausratversicherung allein nicht abgedeckt. Experten schätzen, dass deutschlandweit nur rund 20 Prozent der aktuellen Schäden durch entsprechende Policen reguliert werden können. „Das ist für die Betroffenen natürlich ein herber Schlag. Umso mehr ist es wichtig, dass viel stärker über diese Risiken und die Vorteile einer umfassenden Absicherung aufgeklärt wird. Hier sind auch die Berater vor Ort gefragt“, betont Kerstin Wagner.

Intensität und Höhe der Schäden sowie die niedrige Deckungsquote motivieren Politiker wie den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden für Hausbesitzer zu fordern. Die Bayerische setzt indes auf mehr Aufklärung sowie auf neue Produkte, die das, was wirklich versichert ist, für den Verbraucher auch transparent machen.

All Risk-Ansatz als Policen-Konzept der Zukunft?

„Unsere neue ‚Meine eine Police’ ist derzeit das wohl anschaulichste Beispiel“, erklärt Martin Gräfer, Vorstandsvorsitzender der Komposittochter des Münchener Versicherers. Die All Risk-Police besteht aus fixen und modularen Bausteinen und definiert in ihren Bedingungen nur das, was ausdrücklich nicht versichert ist. „Alle anderen Schäden sind automatisch gedeckt. So wollen wir Versicherung neu denken, ganz im Sinne unseres Mottos Versichert nach dem Reinheitsgebot“, so Gräfer. „Für unsere Kunden ergibt sich nicht nur ein kommunikativer Mehrwert. Im Falle der aktuellen Großschäden im Land wäre die ‚Meine eine Police’ für viele Betroffene das optimale Produkt gewesen. Denn durch den Allgefahren-Ansatz sind so gut wie alle Schäden und Kollateralschäden, inklusive Elementarschäden, zuverlässig abgesichert.“

Auch aus anderem Grund rät die Bayerische insbesondere Eigenheimbesitzern und ihren Beratern zum Umdenken – und zu einer Überprüfung der aktuellen Absicherung. „Schäden durch klimatische Ereignisse, insbesondere Sturm- und Hagelschäden sowie Schäden durch Starkregen nehmen in den jüngsten Jahren spürbar zu“, weiß Kerstin Wagner aus eigener Erfahrung. Und die zurückliegenden Wochen haben gezeigt, dass auch bis dato nicht als Risikogebiete klassifizierte Regionen von extremen Wetterereignissen heimgesucht werden können.

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