Supermarktkunde beim Einkauf: Die Deutschen sparen verstärkt bei den alltäglichen Dingen © picture alliance/dpa | Markus Scholz
  • Von Andreas Harms
  • 10.10.2023 um 12:02
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Die Deutschen bekommen ihre Finanzen nach dem Inflationsschock offenbar wieder in den Griff. Der „Financial Freedom Report“ der LV 1871 zeigt nun, dass die Sorgen abnehmen, obwohl oder weil die Menschen vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen.

Lässt der große Inflationsfrust nach? Könnte sein, zumindest machen sich die Deutschen in diesem Jahr deutlich weniger Sorgen um ihr Geld als noch 2022. Das geht aus dem aktuellen „Financial Freedom Report“ hervor, für den der Versicherer LV 1871 zum bisher dritten Mal rund 2.500 Menschen in Deutschland befragen ließ. Der gesamte Index kletterte von 40,6 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 44,8 Prozent.

Demnach fühlen sich insgesamt 46,6 Prozent der Befragten entweder entspannt oder abgesichert oder mindestens neutral, wenn sie an ihr eigenes Geld denken. Im Vorjahr waren das in Summe nur 36,9 Prozent. Wie sich die Einzelmeinungen verteilen, zeigt die folgende Grafik:

Was die Menschen in Bezug auf ihr Geld denken (Quelle: LV1871)
Was die Menschen in Bezug auf ihr Geld denken (Quelle: LV 1871)

Daraus ergibt sich folgende Frage: Sparen die Menschen mehr, weil sich die Lage entspannt hat? Oder hat sich die Lage entspannt, weil sie mehr sparen? Schwer zu sagen. Gut zu sehen ist allerdings, dass bei der Frage, wie sich der Umgang mit Geld verändert hat, die Vorsicht zugenommen hat. Nach 34,5 Prozent im Vorjahr sparen nun 36,0 Prozent an den alltäglichen Dingen. 10,3 Prozent stecken ihr Geld verstärkt in Aktien oder Aktienfonds, was auch ETFs mit einschließt (Vorjahr: 7,6 Prozent). 27,8 Prozent (26,5 Prozent) planen ihre Finanzen bewusster. Und das generelle Sparaufkommen ist ebenfalls gestiegen.

Was die Menschen in ihrem Umgang mit Geld verändern (Quelle: LV1871)
Was die Menschen in ihrem Umgang mit Geld verändern (Quelle: LV 1871)

Auch beim Thema „finanzielle Freiheit“ hat sich ein bisschen was verschoben – wenngleich die Botschaft insgesamt bleibt: Finanzielle Freiheit setzt eine Mehrheit von 58,0 Prozent damit gleich, stets in Gelddingen unabhängig zu sein (2022: 63,0 Prozent). Zugenommen hat der Wunsch, die eigenen Träume auch bezahlen zu können – 13,7 Prozent möchten das, nach 10,5 Prozent im Vorjahr. Nicht mehr arbeiten zu müssen haben in dieser Hinsicht 11,5 Prozent auf dem Plan. Auch das ist ein Stück mehr als noch 2022 (8,9 Prozent).

Was die Menschen unter finanzieller Freiheit verstehen (Quelle: LV1871)
Was die Menschen unter finanzieller Freiheit verstehen (Quelle: LV 1871)

Die Sache mit der Rente haben die Studienautoren in diesem Jahr etwas vertieft. Zum Beispiel mit der gern gestellten Frage, wie lange die Menschen überhaupt arbeiten würden. In diesem Fall ist das Ergebnis überdeutlich: Mehr als die Hälfte (51,2 Prozent) würde gern zwischen 50 und 60 Jahren in Rente gehen oder wäre dann gerne gegangen. Weitere 21,9 Prozent hätten das gern zwischen 60 und 70 Jahren.

Dass sie es beruflich bis zur Rente durchhalten, glauben 43,8 Prozent der Befragten. 29,0 Prozent hingegen meinen, dass ihnen der Körper einen Strich durch die Rechnung macht, und 18,5 Prozent der Geist.

Und wenn wir das Thema Geld einmal beiseite lassen – was verstehen die Menschen dann unter Freiheit? Dort gibt es zwei Favoriten: 83,0 Prozent wollen ihre Meinung frei äußern dürfen, und 82,4 Prozent wollen tun und lassen können, was sie wollen. Weitere 68,5 Prozent verstehen darunter freie Wahlen. Die weiteren Ergebnisse zeigt wieder die Grafik:

Was die Menschen unter Freiheit verstehen (Quelle: LV1871)
Was die Menschen unter Freiheit verstehen (Quelle: LV 1871)

Die kompletten Ergebnisse aus dem „Financial Freedom Report“ können Sie hier herunterladen.

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Andreas

Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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