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  • Von Redaktion
  • 06.11.2013 um 13:22
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Die Pflege von Angehörigen ist vielen Deutschen eine Herzensangelegenheit und wichtiger als der Beruf. Zutrauen tun es sich aber die wenigsten.

43 Prozent der Deutschen wären bereit, für die Pflege eines nahen Familienmitglieds ihren Beruf komplett aufzugeben. Ein wichtiger Grund: Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger bezeichnen die Pflege eines Angehörigen als eine echte Herzensangelegenheit. Den zeitaufwändigen und kräftezehrenden Dienst am Menschen traut sich dann aber wiederum nur jeder Zweite zu. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.000 Deutschen im Auftrag der Süddeutschen Krankenversicherung.

Pflegen und arbeiten gehen ist nicht zu schaffen

Viele sehen demnach die Pflege eines Familienmitgliedes realistisch. Zwei Drittel der Befragten halten eine Heimbetreuung generell für sinnvoller als die kraftraubende Pflege innerhalb der Familie – auch wenn diese für viele die Wunschlösung wäre. Beim Fall der Betreuung zuhause wünschen sich neun von zehn Deutschen eine starke Unterstützung durch ambulante Dienste.

Pflege und Beruf dabei unter einen Hut zu bekommen ist nach Auffassung der meisten Deutschen kaum zu schaffen. So gibt gut jeder Zweite zu bedenken, dass der eigene Beruf damit nicht zu vereinbaren sei. Männer vertreten diese Einstellung mit knapp 60 Prozent häufiger als Frauen, die sich diese Doppelbelastung mehrheitlich vorstellen können. Insgesamt sind acht von zehn Männer dabei der Ansicht, für diese Aufgabe seien beide Geschlechter gleichermaßen verantwortlich. Diese Einschätzung teilen auch 83 Prozent der Frauen.

Zwei Drittel haben sich mit dem Thema schon befasst

„Das Thema Pflege ist äußerst vielschichtig – das spiegelt sich in den Ergebnissen wider“, so die Einschätzung von Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender der Süddeutschen Krankenversicherung. „Positiv ist, dass Fragestellungen rund um die Pflege von Angehörigen in Deutschland in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt sind, denn gut zwei Drittel der Deutschen haben sich bereits damit befasst.“ Kantak gibt aber zu bedenken: „Es gilt gleichermaßen, über die eigene Pflegebedürftigkeit nachzudenken und vorzusorgen.“

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