- Von Redaktion
- 17.05.2016 um 13:35
Die zusätzlichen Kosten einer Fixierung des Rentenniveaus auf dem heutigen Stand würden allein im Jahr 2029 rund 28 Milliarden Euro mehr kosten als bislang kalkuliert. Würde das Niveau auf 50 Prozent angehoben, würden sich die Belastungen auf zusätzliche 52 Milliarden Euro belaufen.
Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Um die zusätzlichen Ausgaben zu finanzieren, müssten die Beitragssätze deutlich steigen. Bei einem Rentenniveau von 50 Prozent würde die Beitrags-Obergrenze von 22 Prozent ab dem Jahr 2024 überschritten. Bis 2029 stiege der Beitragssatz voraussichtlich auf 25 Prozent. Im Szenario 47,5 Prozent wäre die Überschreitung ab 2027 gegeben.
„Die hohen Kosten eines konstanten oder höheren Sicherungsniveaus belasten vor allem junge und künftige Beitragszahler“, sagt Studien-Autor Jochem Pimpertz. „Da von einem höheren Versorgungsniveau auch alle Rentner mit Anwartschaften oberhalb der Grundsicherungsschwelle profitieren, provoziert ein solches Instrument vor allem Mitnahmeeffekte. Die Anhebung des Rentenniveaus lässt sich daher nicht mit dem Ziel der Armutsprävention rechtfertigen.“
Höheres Renteneintrittsalter wäre hilfreich
Das Rentenniveau wird aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich weniger stark sinken als im offiziellen Rentenbericht der Bundesregierung prognostiziert, glauben die Analysten. Die Berechnungen gehen nämlich nach wie vor von 45 Beitragsjahren aus. Tatsächlich werde das Renteneintrittsalter aber ansteigen.
Die Folge: Verlängern sich zum Beispiel die Beitragsjahre eines „Eckrentners“ im Jahre 2029 von 45 auf 47 Jahre, steigt das Sicherungsniveau von 44,6 auf 46,6 Prozent und ist damit nur noch knapp einen Prozentpunkt unter dem heutigen Versorgungsniveau (47,5 Prozent).
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