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  • 07.04.2016 um 11:00
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Noch immer sind Lebens- und Rentenversicherung unter den Top 3-Vorsorge-Modellen der Deutschen zu finden. Das sollte sich angesichts der verheerenden Zinslage endlich ändern, fordert Finanzexperte Andreas Schyra.

Deutsche Sparer legen ihr Geld weiterhin lieber auf das Sparbuch, das Girokonto, auf Tages- und Festgeldkonten oder zahlen in eine Lebensversicherung ein. Dabei könne man inzwischen schon kaum noch von Niedrigzinsphase sprechen, schließlich befänden wir uns mittlerweile in einer Phase gänzlich ohne Zinsen, kommentiert Andreas Schyra in einem Beitrag auf dem Finanzportal finanzen100.de. Trotz der ebenfalls sehr geringen und kaum spürbaren Inflation ließe sich mit diesen Produkten keine real positive Rendite erzielen.

Kapitallebensversicherungen weisen derzeit noch einen jährlichen Garantiezins in Höhe von 1,25 Prozent auf, Tendenz weiter sinkend. Überschussbeteiligungen der Versicherungen würden zwar an die Versicherten weitergegeben, früher abgeschlossene Policen weisen jedoch noch Garantieverzinsungen von 4,0 Prozent auf. Auch diese Altpolicen müssen derzeit entsprechend der Vertragsbedingungen bedient werden, der Weg zu einer tatsächlichen Überschussbeteiligung ist daher leider sehr weit, argumentiert der Kommentator. Selbst wenn langfristig davon auszugehen ist, dass die aktuelle Inflationsrate nicht bei null verharrt, würde selbst eine moderate Entwicklung auf 1,5 oder 2,0 Prozent bei dieser Art der Altersvorsorge zu einer negativen Rendite führen. Sein Rat: „Wer jedoch erst in vielen Jahren in Rente geht und dafür zusätzlich vorsorgen möchte, – was sinnvoll und erstrebenswert ist – darf generell ruhig ein gewisses Risiko eingehen und sich ausgewählte Kapitalmarktprodukte ansehen.“

Altersvorsorgekonstrukte existierten schließlich auch außerhalb der Versicherungsbranche. Beispielhaft zu nennen seien hier Fondssparpläne, bei denen der Anleger in einem bestimmten Turnus einen gewissen Betrag in Exchange Traded Funds (kurz ETFs) oder aktiv gemanagte Investmentfonds anlegt. Dabei solle der Sparer keine Angst vor Aktienkursschwankungen oder Kursverlusten haben, denn diese zahlten sich später sogar positiv aus. Gemäß dem ausgewählten Turnus wird die Sparrate in den ETF oder Fonds investiert und dieser legt sie analog seiner prospektierten Vorgaben am Kapitalmarkt an.

Zudem sei ein weiterer, bedeutender Vorteil, dass die Wahl des Investitionszeitpunktes bei Sparplänen völlig irrelevant sei. Schließlich würde immer zu den festgelegten Zeitpunkten investiert, unabhängig davon, wo der zugrundeliegende Index gerade notiert. Schyra rät schließlich: „Anleger, die einen solchen kapitalmarktabhängigen Baustein in ihre Altersvorsorge einbauen möchten, sollten daher im Zeitverlauf nicht täglich steigenden Börsennotierungen hinterhereifern, sondern auch Rücksetzer mit Bedacht und in Ruhe zur Kenntnis nehmen.“

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