Der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) spricht im Deutschen Bundestag in Berlin während der Debatte um die Stärkung der pflegerischen Versorgung. © dpa/picture alliance
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  • 26.07.2017 um 08:55
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Er gehe davon aus, dass 70 Prozent der privat Krankenversicherten in Deutschland in eine Bürgerversicherung wechseln würden, wenn es sie denn gäbe. Das gab SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in einem Interview mit dem Tagesspiegel an. Hier kommen weitere Auszüge aus dem Interview.

Auf die Frage, ob die SPD die PKV ausbluten lassen wolle, antwortete Karl Lauterbach: „Am Ausbluten ist die PKV schon jetzt, weil es immer weniger junge Leute gibt, die sich in dieses Risiko wagen.“ Man plane einen geregelten Übergang, bei dem keiner benachteiligt werden solle.

Wer sich trotzdem für die PKV entscheide, trage ein „hohes finanzielles Risiko“, meint der SPD-Gesundheitsexperte im Gespräch mit dem Tagesspiegel weiter. Schließlich kletterten die Beiträge ja jetzt schon „sehr stark“ nach oben.

Und diese Entwicklung würde sich dann nochmal verschärfen.

Für gesetzlich Versicherte werde sich die Bürgerversicherung auszahlen, so Lauterbach weiter. „Unterm Strich dürfte der Beitragssatz niedriger sein als bisher für gesetzlich Versicherte. Sollte es einen Kostenanstieg geben, würde er mehr als kompensiert durch die vielen Gutverdiener, die aus der PKV in die Bürgerversicherung wechseln würden.“

Beim Thema Altersrückstellungen werden die Aussagen des SPD-Politikers dann eher schwammig. Ja, diese rund 233 Milliarden Euro gehörten den Versicherten, „und ich würde mich freuen, wenn dieses Geld an die Versicherten ausgezahlt werden könnte.“ Das sei zu diesem Zeitpunkt aber noch völlig offen und wahrscheinlich sowieso eher eine Frage fürs Bundesverfassungsgericht.

Die SPD kalkuliere nicht mit diesem Geld.

„Wir kalkulieren nur damit, dass mehr als 70 Prozent der Privatversicherten in die Bürgerversicherung wechseln werden.“ Darüber hinaus würden auch gut verdienende Berufsanfänger Teil der Bürgerversicherung, sie werde also solide finanziert sein. „Wir brauchen das Geld aus den Altersrückstellungen nicht.“

Das ganze Interview können Sie hier nachlesen.

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