Digital-Designer bei Thinksurance: Mischa Frank © Thinksurance
  • Von Jens Lehmann
  • 27.06.2022 um 14:47
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Was macht ein Digital-Designer in der Versicherungsbranche? Zum Beispiel eine Beratungsplattform so lange auf links zu drehen, bis sie Versicherungsvermittler möglichst intuitiv bedienen können. „Am schwierigsten war es, die Vielzahl der Ideen und Wünsche der Nutzer zu filtern”, schildert Mischa Frank, der am Relaunch der Thinksurance-Plattform arbeitete. Im Interview spricht er über einen „langen Lernprozess” und wertvolle Hilfe von Anwendern bei der Neuentwicklung.

Pfefferminzia: Was hat sich im Design der Thinksurance-Plattform am meisten verändert?

Mischa Frank: Beim Relaunch ging es uns im Kern um zwei Dinge: zum einen um das Visuelle, zum anderen um die Nutzbarkeit. Optisch haben wir die Oberfläche vereinheitlicht, damit Nutzer die Plattform möglichst schnell intuitiv nutzen können. So sind zum Beispiel alle Buttons mit gleicher Funktion konsistent in einem Stil gestaltet. Klar und übersichtlich. Es ging uns um die optimale Usability. Niemand braucht ein Handbuch, um mit der Plattform zu arbeiten.

Und die Nutzbarkeit?

Sie war noch wichtiger als das Visuelle. Die Plattform sollte ausgehend von der Arbeitsweise der Vermittler optimiert werden. Darum haben wir uns auch sehr genau angesehen, welche Funktionen für Versicherungsmakler wichtig sind, und wie sie die Plattform nutzen möchten. Unser Ansatz für den Relaunch war komplett kundenzentriert. Uns hat die Frage geleitet: Was wünschen und was brauchen die Nutzer für ihre Arbeit, und wie können wir ihnen helfen?

Wie haben Sie das herausgefunden? Haben Sie Vermittler in die Entwicklung einbezogen, um die Praxistauglichkeit zu prüfen?

Genau. Wir waren bereits im Vorfeld des eigentlichen Projekts in engem Austausch mit den Anwendern und haben auch während der Entwicklung immer wieder Tests gemacht. Zunächst ging es um ein generelles Feedback, also darum, was Nutzer auf unseren Seiten vermissen, um noch effektiver arbeiten zu können. Das alles haben wir zusammengetragen, bewertet und schließlich umgesetzt. Bei der Umsetzung war es die wichtigste Aufgabe, den Nutzern durch die Gestaltung keine bestimmte Arbeitsweise aufzuzwingen. Das Design sollte so sein, dass es die individuell ganz verschiedenen Arbeitsabläufe der Nutzer optimal unterstützt. Wir wollten mit dem Design keine Vorgaben machen, in welcher Art und Weise ein Vermittler Kunden mithilfe unserer Plattform berät. 

Wie nähert sich ein Digital-Designer überhaupt seiner Aufgabe? Welchen Grundsätzen folgen Sie?

Bei der Arbeit eines Digital-Designers geht es im Grunde immer darum, zu verstehen, was die späteren Anwender brauchen, um eine Seite optimal nutzen zu können. Im Fall des Thinksurance-Relaunchs stand im Fokus, wie Versicherungsvermittler arbeiten, und welche Anforderungen sie an Thinksurance stellen. Worin bestehen die täglichen Herausforderungen? Was sind die großen Zeitfresser? Wie können wir Vermittler technologisch in ihrer Arbeit unterstützen? Es war eine große Aufgabe für uns als Team, alle Abläufe komplett zu verstehen, und Lösungen zu entwickeln. Dabei galt der Grundsatz: Form follows function. Alles soll zwar gut aussehen, doch die Usability steht darüber. Die Plattform muss den Anwendern maximalen Nutzen bieten.

>>Seite 2: Welchen Mehrwert die neue Thinksurance-Plattform nach dem Relaunch hat.

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Jens Lehmann

Jens Lehmann ist diplomierter Publizist und Betriebswirt und arbeitet als freier Journalist und Autor in Hamburg. Er ist thematisch auf Wirtschafts-, Finanz- und Mobilitätsthemen spezialisiert. Seine Beiträge erscheinen in Publikationen großer Zeitungsverlage, Unternehmensveröffentlichungen sowie bei Pfefferminzia.

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