- Von Minzia Kolberg
- 03.07.2025 um 13:18
Der Versicherungskonzern Munich Re hat kürzlich die vollständige Übernahme von Next Insurance vereinbart. Das berichtete die Ergo Group, die das Erstversicherungsgeschäft der Munich Re betreibt. Das US-amerikanische Technologieunternehmen soll demnach vollständig Teil der Ergo Group werden.
Die Transaktion steht aktuell noch unter Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen. Sie soll im dritten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Der Kaufpreis beträgt 2,6 Milliarden US-Dollar.

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Next Insurance mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien, ist ein digitaler Schaden- und Unfallversicherer, der sich auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spezialisiert hat:
- Das 2016 gegründete Unternehmen betreut knapp 600.000 Kunden in 1.000 Berufsgruppen und erzielte im Jahr 2024 Prämieneinnahmen in Höhe von 548 Millionen Dollar.
- Zum Leistungsportfolio gehören unter anderem Betriebshaftpflicht- und Arbeitnehmerunfallversicherungen, die Next Insurance seinen Kunden über eine eigenentwickelte digitale Plattform anbietet.
Die Munich Re ist seit dem Jahr 2017 über die Ergo Group an Next Insurance beteiligt und hält derzeit rund 29 Prozent der Anteile. Mit der vollständigen Integration will die Gruppe ihre Präsenz auf dem nordamerikanischen Versicherungsmarkt ausbauen. Laut Angaben der Ergo könnte Next Insurance künftig einen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionenbereich zum Konzernergebnis beitragen. Langfristig erwartet die Ergo weitere Ertragspotenziale.
99 Prozent der amerikanischen Unternehmen sind KMU
Der Markt in den USA ist beachtlich. Dort gibt es rund 30 Millionen KMU, die rund 99 Prozent aller Unternehmen und rund 44 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Dennoch gelten laut Angaben der Ergo etwa drei Viertel dieser Betriebe als unterversichert. Den adressierbaren Gesamtmarkt für Gewerbeversicherungen in diesem Segment schätzt die Ergo daher auf rund 175 Milliarden Dollar.
An der Transaktion waren mehrere Beratungs- und Kanzleipartner beteiligt. Next Insurance wurde von Ardea Partners, Latham & Watkins, Goldman Sachs sowie J.P. Morgan Securities begleitet. Auf Seiten von Munich Re und Ergo wirkten unter anderem Kirkland & Ellis, Bain & Company und Morgan Stanley mit.

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