Ein Mädchen trainiert ihren Hund: In jedem vierten deutschen Haushalt lebt mittlerweile ein Hund. © picture alliance / blickwinkel/H. Schmidt-Roeger | H. Schmidt-Roeger
  • Von Juliana Demski
  • 23.03.2021 um 16:39
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Im Corona-Jahr hat sich die Zahl der Haustiere hierzulande um fast eine Million erhöht – darunter befanden sich auch viele Hunde. Das Problem: Einen passenden Versicherungsschutz hat bislang nur die Minderheit abgeschlossen.

Corona hat bei vielen Menschen für tierischen Familienzuwachs gesorgt: Aktuellen Daten des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZFF) zufolge ist die Zahl der Haustiere hierzulande im vergangenen Jahr um fast eine Million auf nunmehr knapp 35 Millionen Tiere gestiegen. Katzen sind in jedem vierten Haushalt vertreten, mittlerweile lebt in jedem fünften Haushalt mindestens ein Hund.

Das Problem: Einen passenden Tierhalterhaftpflichtschutz haben nur die wenigsten abgeschlossen. Laut der GHV Versicherung ist gerade einmal ein Drittel der Hunde hierzulande abgesichert. Das kann teuer enden. Denn: Hundeschulen hatten aufgrund von Corona größtenteils geschlossen, und bei anfangs noch etwas ungeübten Ersthundebesitzern verursachen Welpen oder Junghunde nicht selten Schäden an fremdem Eigentum – sei es die Tapete in der Mietwohnung, der umgestoßene Zaun des Nachbarn oder das angekaute Spielzeug des Nachbarkinds.

In einer Hundehalterhaftpflichtversicherung sind genau solche Schäden versichert. Hans-Gerd Coenen, Vorstandsvorsitzender der GHV rät zu einer Deckung von mindestens 20 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden: „Auch der Freund oder Nachbar, der ab und an mal auf den Hund aufpasst, gehört in der Regel zum versicherten Personenkreis. Allerdings bieten nicht alle Versicherer eine Deckung für den Hüter, den sogenannten Hüterbiss, an. Er greift, falls der Hund doch mal nach seinem Hüter schnappt und diesem ein Schaden entsteht“, so Coenen. Eine solche Versicherung können zudem nicht nur Hundehalter, sondern auch Besitzer anderer Tiere abschließen.

Tierkrankenversicherung schützt vor hohen Tierarztkosten

Doch mindestens genauso teuer kann es werden, wenn sich Haustiere selbst verletzen oder krank werden. Tierarztkosten für Untersuchungen, Medikamente oder gar Operationen liegen nicht selten im dreistelligen Bereich. Tierbesitzer können sich davor mit einer Tierkrankenversicherung schützen.

Coenen: „Die Hundehalterhaftpflichtversicherung ist in manchen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben, doch auch eine OP- oder Krankenversicherung bewahrt Hundebesitzer vor finanziellen Sorgen.“ Auch hier gilt: Einen solchen Schutz gibt es nicht ausschließlich für Hunde, sondern auch für Katzen, Kaninchen und Co.

5,5 Milliarden Euro für die Heimtierbranche

Immerhin: An den finanziellen Mitteln liegt es wohl eher nicht, wenn Tierbesitzer ihren tierischen Freund nicht versichern. Die Zahlen des IVH und ZFF zeigen: Im Corona-Jahr 2020 haben die Deutschen 5,5 Milliarden Euro für ihre Haustiere ausgegeben, ein Plus von 5 Prozent.

ZFF-Präsident Norbert Holthenrich hat eine einfache Theorie für diese Entwicklung: „Heimtiere sind für viele Menschen Familienmitglieder, für deren Gesundheit Tierhalter bereit sind, Geld auszugeben“, sagte er gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Im vergangenen Jahr habe angesichts der Pandemie die Beschäftigung mit Tieren, gesunde Ernährung und Neuanschaffungen für das Zuhause für Mensch und Tier besondere Bedeutung gehabt. „Dies zeigt sich an den gestiegenen Umsätzen bei Belohnungssnacks, an Investitionen in Spielzeug, Gartenteiche oder Tiergehege“, so Holthenrich weiter.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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