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  • 10.06.2016 um 09:40
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Die Zahl der laufenden Riester-Verträge sinkt. Immer mehr wollen aussteigen. Doch finanziell ergibt das gar keinen Sinn.

Die Riester-Rente ist schwer in die Kritik geraten. Inzwischen sinkt sogar die absolute Zahl an Verträgen. Spätestens seit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer die Riester-Rente für „gescheitert“ erklärte, vergeht kaum eine Woche ohne neue Vorschläge für bessere Alternativen zum Sparen oder wenigstens für eine Optimierung der Förderrente, berichtet handelsblatt.com.

Ohnehin gehöre diese private Vorsorgeform zum großen Renten-Reformpaket, das Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles für den Herbst angekündigt hat. Zuvor war das Riester-Sparen in die Kritik geraten, weil verschiedene Studien vor allem für staatlich geförderte Versicherungsverträge hohe Kosten und in Folge relativ geringe Renditen ermittelten.

Bei dem Tumult um diese Vorsorge verwundere es nicht, dass sich Riester-Verträge nicht mehr besonders verkaufen. Ohnehin stagniert der Bestand der Förder-Rente mehr oder weniger seit zwei Jahren. Doch im ersten Quartal ist die Gesamtzahl der Riester-Verträge gegenüber Ende 2015 per Saldo leicht um 600 geschrumpft, wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales kürzlich bekanntgab. Insgesamt gibt es 16,5 Millionen Verträge, damit besitzt rund die Hälfte der förderberechtigten Arbeitnehmer, Beamte, Studenten, Hausfrauen einen Vertrag. Aufgelöst wurden zuletzt vor allem geförderte Versicherungs-Verträge: Hier ist der Bestand um 31.000 auf knapp elf Millionen geschrumpft, bei Banksparplänen um 4.000 auf 800.000.

Da die Bundesregierung aber nun die Riester-Rente reformieren will, mache es, laut handelsblatt.com, aktuell wenig Sinn, jetzt seinen Vertrag aufzulösen. Dann wären die vor allem bei Versicherungen mitunter üppigen Gebühren umsonst gezahlt worden. Auch müsse, wer kündigt, die durchaus hohe Förderung zurückzahlen. An Zulagen erhalten Riester-Sparer immerhin bis zu 154 Euro pro Jahr, für jedes Kind 185 Euro beziehungsweise sogar 300 Euro für nach 2008 geborenen Nachwuchs. Allein die üppige Förderung gilt als Argument für die Riester-Rente, wenn Sparer denn einen Vertrag finden, bei dem das Geld relativ chancenreich angelegt wird.

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Wenn also jemand auch nach der geplanten Reform nicht mit seinem Riester-Vertrag leben kann, könne er ihn gegebenenfalls stilllegen. So erhält man sich zumindest die bereits eingestrichene Förderung. Doch zumindest bis die Bundesregierung ihre Rentenreform beschließt und vielleicht auch die Riester-Rente interessanter macht, sollten Sparer das Getöse mancher Politiker überhören und abwarten.

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