Ein LKW verlässt das Pfizer-Werk in Puurs, Belgien, am 2. Dezember 2020 um den Impfstoff gegen Covid-19 nach Großbritannien zu transportieren, wo der Impfstoff bereits zugelassen ist. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Virginia Mayo
  • Von Lorenz Klein
  • 09.12.2020 um 16:03
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 03:55 Min

Nicht zuletzt die baldige Auslieferung des Corona-Impfstoffs macht es deutlich: Gewerblich genutzte LKW sind vielen Risiken ausgesetzt. Ein passender Versicherungsschutz ist daher unerlässlich. Worauf es dabei für Logistiker und Versicherungsmakler ankommt.

Zugleich bietet die LKW-Absicherung noch deutlich mehr Stellschrauben als das private Auto-Umfeld. So können Betriebe, die in der Regel mindestens drei Lastkraftwagen nutzen, eine Kfz-Flottenversicherung abschließen. Das biete ihnen viel mehr Flexibilität, so Makler Müller, weil bei einer Einzelpolice oft eine Einzeltarifierung durchgeführt werde. Das heißt: Tarifmerkmale, wie etwa die Kilometerlaufleistung, der Abstellort oder ein festgelegter Fahrerkreis, werden in die Prämienberechnung einbezogen. „Bei Flottentarifen sind diese Merkmale dagegen oft nicht von Relevanz“, sagt Müller.

Beim Tarifvergleich stellt sich weiter die Frage nach zusätzlichen Leistungsbausteinen. „Besonders interessant sind hier die Mitversicherung von Brems-, Betriebs- und Bruchschäden oder auch der Abschluss eines Schutzbriefes für Lieferwagen bis 3,5 Tonnen“, so Müller. Schutzbriefe für Lkw über 3,5 Tonnen bekomme man allerdings oftmals nur über spezielle Anbieter.

Bei Bernhard Assekuranzmakler aus Sauerlach wird betont, dass es im Bereich der Kosten bei den einzelnen Versicherern Unterschiede gebe, „die durch eine spezielle Beratung herausgearbeitet wer- den können“, so Geschäftsführer Thorsten M. Kuhr. Dabei sei entscheidend, wie viel Geld der Versicherungsnehmer aufwenden möchte und welche Leistungen die Versicherung umfassen solle. Dabei spielten folgende Faktoren eine Rolle: Gesamtgewicht des LKW, schadenfreie Jahre, Zulassungsbezirk und Aufbauart – sprich: geschlossen oder offener Kasten, Plane und Spriegel – sowie Deckungsumfang mittels weiterer Bausteine, wie Kuhr schildert.

Hohe Selbstbeteiligungen möglich

Wer als Spediteur nicht unbedingt am Leistungsumfang sparen möchte, kann auch auf diese Weise die Kosten für die Prämie steuern: So bieten einige Versicherer ihren Kunden hohe Selbstbeteiligungen von 2.500 oder 5.000 Euro im Kaskobereich an. „Seltener, aber dennoch möglich ist auch eine Selbstbeteiligung im Bereich der Haftpflicht“, weiß Experte Müller. Das sei besonders sinnvoll, um den Versicherungsvertrag nicht mit allzu vielen einzelnen kleineren Schäden zu belasten und einer etwaigen Höherstufung beziehungsweise Prämiensteigerung vorzubeugen. „Besonders große Unternehmen haben oftmals eigene Werkstätten und Mechaniker, wodurch die kleineren Schäden einfach selbst behoben werden können“, schildert Müller.

Was Makler leisten müssen

Und wie schätzt der Makler das Niveau der Schadenregulierung in der LKW-Versicherung ein? Das sei „generell sehr ähnlich“. Unabhängig davon stehe und falle ein Leistungsanspruch im Schadenfall jedoch immer mit der korrekten Risikoerfassung und einer sauberen Beratungs- und Antragssituation. „Dafür muss der verantwortliche Versicherungsmakler sorgen“, betont Müller. „Denn was letztendlich nicht beantragt worden ist, ist im Schadenfall schlichtweg nicht versichert – und kann somit nicht reguliert werden, egal, wie hoch das Niveau der Schadenregulierung ist.“

Angesichts des stetig zunehmenden Schwerlastverkehrs stellt sich noch die Frage, ob das mit einem gestiegenen Risikobewusstsein der Kunden einhergeht? Hierzu erklärt Müller: „Ein gesteigertes Risikobewusstsein unserer Kunden liegt in jedem Fall vor. Das merken wir dar- an, dass das Thema Schadenprävention, etwa durch spezielle Schulungen oder Fahrsicherheitstraining, bei unseren Firmenkunden regelmäßig im Gespräch ist.“ Das sei auch kein Wunder, so Müller. Denn steigen die Schäden innerhalb einer Kfz-Flotte, so steigen folglich auch die Versicherungsbeiträge und somit die Kosten für das Unternehmen.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort