Sollen die Ärzte mehr Kassenpatienten als bisher behandeln, wollen sie dafür auch mehr Geld bekommen, so die Forderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 09.04.2018 um 10:44
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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) reagiert auf die Pläne der Großen Koalition zur Ausweitung der Sprechzeiten für gesetzlich Versicherte mit einer Forderung nach mehr Geld. Sollen die Ärzte mehr Kassenpatienten als bisher behandeln, müsse das im gleichen Verhältnis vergütet werden, so die Aussage des KBV-Vorstandsvorsitzenden Andreas Gassen.

Die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Sprechzeiten von Kassenpatienten von wöchentlich 20 auf 25 Stunden zu erhöhen, beantworten die Ärzte mit einer Forderung nach mehr Geld. Laut einem Bericht auf „Spiegel Online“ fordern die Kassenärzte dafür zusätzliche Vergütungen.

Ein Viertel mehr Sprechstunden bedeute auch ein Viertel mehr Geld, meint demnach Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Da gehört ein Preisschild dran. Das ist die Minimalvoraussetzung“, wird Gassen zitiert.

„Es wäre sicherlich bei entsprechender Vergütung noch etwas Ressource für die Behandlung gesetzlich Versicherter zu heben“, sagte Gassen weiter. Allerdings sei es schwierig, das flächendeckend umzusetzen. Nicht in jeder Praxis sei der Anteil von gesetzlich und privat versicherten Patienten gleich.

Gassen übt gleich noch etwas Kritik: „In einem System, in dem Haus- und Fachärzte schon jetzt nicht alle Leistungen bezahlt bekommen, kann man auch nicht erwarten, dass alle freudig sagen: Nun machen wir noch mehr umsonst.“ Bei Fachärzten feste Tage ohne Termine einzuführen, sieht der KBV-Vorstand zudem als problematisch an, weil dort zum Teil umfangreichere Untersuchungen stattfänden. Das würde Chaos in den Praxen bedeuten.

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