- Von Barbara Bocks
- 02.07.2025 um 11:40
Das Klischee hält sich hartnäckig: Männer seien bessere Autofahrer als Frauen. Doch eine aktuelle Analyse von Verivox räumt mit diesem Mythos auf. Das Vergleichsportal hat anonymisierte Daten von KFZ-Versicherungsabschlüssen im Zeitraum von Mai 2023 bis April 2025 ausgewertet – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Vorschäden: Fast kein Unterschied zwischen Männern und Frauen
Wie kommt Verivox zu dieser Einschätzung? Entscheidend für die Studie ist die Zahl an Vorschäden, die Autofahrerinnen und Autofahrer bei Vertragsabschluss angeben. 9,2 Prozent der Männer und 9,6 Prozent der Frauen haben in den vergangenen drei Jahren einen Schaden über ihre Versicherung reguliert. Der Unterschied ist also minimal.
Auch bei der jährlichen Fahrleistung liegen die Geschlechter nahe beieinander. Frauen geben im Schnitt nur rund 600 Kilometer weniger an als Männer – zu wenig, um signifikant mehr oder weniger Unfälle zu erklären.
Auf den KFZ-Versicherungsbeitrag hat das Geschlecht keinen direkten Einfluss: „Seit 2012 sind Unisex-Tarife verpflichtend und das Geschlecht darf beim KFZ-Versicherungsbeitrag nicht berücksichtigt werden“, sagt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance bei Verivox.
Schadenfreiheitsklassen: Männer sind im Vorteil – aber warum?
Einen sehr großen Einfluss auf die Versicherungsprämie haben hingegen die Schadenfreiheitsklassen. Mit jedem Jahr, in dem ein Versicherer keinen Unfall eines Autofahrers regulieren muss, steigt diese – und die Versicherung wird günstiger.
Männer, die über Verivox eine KFZ-Versicherung abgeschlossen haben, liegen durchschnittlich rund eine Klasse höher und sind damit bessergestellt – trotz des sehr kleinen Unterschieds bei den Vorschäden.
Fahrzeughalter in Deutschland sind überwiegend männlich
Das muss allerdings nicht am Fahrverhalten liegen. Noch immer sind Fahrzeughalter laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes überwiegend männlich. Deshalb wird die KFZ-Versicherung auch häufiger von Männern abgeschlossen, während Frauen überwiegend mitversichert sind und keine eigenen Schadenfreiheitsklassen sammeln können.
Bei den Punkten in Flensburg zeigt sich der größte Geschlechterunterschied in den Verivox-Daten – und zwar zugunsten der Frauen: Weibliche Autofahrerinnen erhalten nur halb so viele Einträge im Fahreignungsregister wie männliche.
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