Werbung
Einen massiven Einfluss hat die Corona-Krise auf die wirtschaftlichen Ängste – und wirbelt damit auch die von der R+V Versicherung abgefragten Sorgen-Rangliste der Deutschen durcheinander. Erstmals seit sechs Jahren ist die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten wieder unter den sieben größten Ängsten. © R+V-Infocenter
  • Von Lorenz Klein
  • 10.09.2020 um 17:35
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

In der Ausnahmesituation namens Corona treten viele bisherige Sorgen der Deutschen in den Hintergrund. Deshalb singt der Angstindex – der Durchschnitt aller Ängste, den die R+V Versicherung jedes Jahr erhebt, auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 1992. Die Umfrage zeigt auch, dass nur jeder dritte Deutsche Angst vor einer Corona-Infektion hat. Stattdessen dominieren wirtschaftliche Sorgen.

Zum nunmehr 29. Mal hat die R+V Versicherung rund 2.400 Menschen nach ihren größten Sorgen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit befragt. Dabei zeigt sich, dass die Studie „die Ängste der Deutschen“ im Corona-Ausnahmejahr zu einem vermeintlichen Widerspruch geführt hat. „Viele Sorgen gehen zurück. Deshalb sinkt der Index aller Ängste von 39 auf 37 Prozent und erreicht damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 1992“, teilte Brigitte Römstedt, Leiterin des R+V-Infocenters, am Donnerstag in Wiesbaden.

Im Fokus der Studie stehen 2020 die wirtschaftlichen Themen, so Römstedt. Diese würden lediglich übertroffen von der Befürchtung, „dass die Politik von Donald Trump die Welt gefährlicher macht – Platz eins der aktuellen Umfrage“ (siehe Grafik).

Erstaunlich gering sei in diesem von Corona dominierten Jahr die „Angst vor einer schweren Erkrankung“, heißt es aus Wiesbaden. Diese Angst liegt bei 32 Prozent – im Vorjahr waren es 35 Prozent. So fürchte sich auch nur etwa jeder dritte Befragte davor, „dass er selbst oder die Menschen in seinem Umfeld sich mit dem Coronavirus infizieren könnten“, sagt Römstedt.

Wirtschafts- und Finanzängste rücken wieder nach vorn

Als größtes Problem stufen 53 Prozent der Deutschen die Politik des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump ein – zum zweiten Mal nach 2018. Einen massiven Einfluss habe die Corona-Krise laut der Studienautoren auf die wirtschaftlichen Ängste, wodurch auch die Rangliste durcheinandergewirbelt werde. Konkret: Erstmals seit sechs Jahren ist die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten wieder unter den sieben größten Ängsten. Nach einem Anstieg um acht Prozentpunkte klettert sie von Platz zehn auf Platz zwei und liegt bei 51 Prozent.

Andere Wirtschafts- und Finanzängste kommen in diesem Jahr hinzu. So befürchtet fast jeder zweite Befragte, dass die deutschen Steuerzahler für überschuldete EU-Staaten zur Kasse gebeten werden (49 Prozent, Platz drei; Vorjahr: 44 Prozent, Platz acht). In die Höhe geschossen ist demnach vor allem die Angst vor einem Konjunktureinbruch: Belegte sie im vergangenen Jahr mit 35 Prozent noch Platz 14, springt sie jetzt nach einem Anstieg um 13 Prozentpunkte an die vierte Stelle der größten Sorgen.

autorAutor
Lorenz

Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Skip to content