Michael Jeinsen ist Experte für die Beratung der Heilwesenberufe. © privat
  • Von Redaktion
  • 12.02.2020 um 12:05
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Der alles überragende Bedarf für Heilberufler ist die Verhinderung einer Betriebsunterbrechung, weiß Michael Jeinsen, Experte für die Beratung der Heilwesenberufe. Vermittler können diesen Ernstfall absichern helfen – aber warum da aufhören? Jeinsen empfiehlt, dass sich Vermittler ein Netzwerk an Experten zusammenstellen, die dabei helfen, dass es gar nicht erst zu einer BU kommt.

Zahnärztin mit einem kleinen Patienten. Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay
Beispiel 4: Zahnärzte: Behandlungseinheit/Hygienesanierung/Aqua-Stopp

Zahnärzte – das wissen Sie aus Teil 2 dieser Serie haben besondere Risiken, die in der Police unbedingt zu berücksichtigen sind. So zum Beispiel der sich nicht immer am Versicherungsort befindliche Kompressor.

Aber eben auch die vielen kleinen Wasserschläuche, die jede einzelne Behandlungseinheit anschließen. Sie enden alle so gut wie immer in der Nähe der unter dem Behandlungsstuhl im Boden eingelassenen Steuereinheit der Stühle. Strom und Wasser in unmittelbarer Nähe? Ein Sonderrisiko par excellence, wie Sie wissen.

Und in der Tat sind wasserschadenbedingte Medizintechnikschäden mit oft langwieriger Teil-Betriebsunterbrechung das häufigste Großrisiko in Zahnarztpraxen. Versicherungstechnisch ist allein schon die Verquickung von Inhaltspolice und Medizintechnik-Schutz und BU-Einschluss ein ekliger Schaden – vor allem wenn keine gesonderte Medizintechnik-Deckung gegen Eigenschaden angeraten wurde.

Sofortiger Zugriff auf Handwerksbetriebe von Vorteil

Absicherungstechnisch ist jedoch noch schlimmer, wenn der Versicherer für die Sanierung drei Kostenvoranschläge fordert und nur der billigste bezahlt wird. Denn dann sind Hygiene-Folgeschäden, die die BU-Zeit verlängern, quasi vorprogrammiert. Die Folge ist dann oft, dass der Zorn des Zahnarztes über seinen Makler abgeleitet wird: „Was haben Sie mir denn da verkauft?“ Ende der Kundenbeziehung inklusive…

Deshalb sollte jeder Makler, der Zahnärzte, Apotheken oder operierende Ärzte betreut, sofortigen Zugriff auf Handwerksbetriebe haben, die gemäß der gültigen Norm nach DIN EN ISO 9001 arbeiten. Wenn Sie dann den Versicherer überzeugen, dass es besser ist, eine echte Hygienesanierung zu akzeptieren als eine längere Betriebsunterbrechung zu riskieren, steht das System wie eine eins.

Doch vorbeugen ist immer besser als heilen. Es wäre also noch besser, Zahnärzten schon in der Akquise-Phase einen wertvollen Tipp zu geben, nämlich einen intelligenten Aqua-Stopp einzubauen, der die gesamte Praxis schützt, wenn außerhalb definierter Zeitfenster Wasserverbrauch gemessen wird. Wenn Sie dann noch mit der Adresse eines erfahrenen Klempners aufwarten können, sind Weiterempfehlungen nur noch eine Zeitfrage.

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