Eine ältere Dame: Altersarmut betrifft Frauen besonders häufig. © Pixabay
  • Von Juliana Demski
  • 18.11.2019 um 14:30
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Frauen sind im Schnitt häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Häufige Gründe sind Auszeiten für die Familie und für die Pflege von Angehörigen. Doch das Risiko lässt sich eindämmen: Nadine Kostka von der Mainzer Finanzberatung Sommese hat zehn Tipps parat, wie es gar nicht erst zu finanziellen Problemen im Alter kommt.

Die Durchschnittsrente von Frauen beträgt hierzulande 713 Euro monatlich. Zum Vergleich: Die Armutsgrenze liegt bei 995 Euro netto pro Monat. Im Schnitt erhalten Frauen damit rund 26 Prozent weniger Rente als Männer.

Für Nadine Kostka von der Finanzberatung Sommese liegen die Gründe auf der Hand: „Frauen nehmen sich weitaus häufiger Auszeiten für die Familie und Pflege von nahen Angehörigen. Erwerbsunterbrechungen wirken sich aber negativ auf die Rentenansprüche aus.“

Zudem arbeiteten Frauen häufig in schlechter bezahlten Berufen – nach der Geburt der Kinder in vielen Fällen in Teilzeit. Und oft würden auch die Folgen einer eventuellen Scheidung auf die eigene Altersversorgung nicht bedacht, so die Finanzexpertin.

Was also tun? Kostka hat zehn Tipps für Frauen, wie das Risiko Altersarmut eingedämmt werden könnte:

  1. Wichtige Finanzfragen vor der Hochzeit in einem Ehevertrag regeln – damit im Falle einer Scheidung nicht der finanzielle Ruin droht.
  2. Nach der Geburt von Kindern sollten sich Mutter und Vater die Elternzeit teilen. So könnten lange Jobpausen auf beiden Seiten vermieden werden.
  3. Möglichst früh eigene Rentenansprüche sammeln und längere Erwerbspausen vermeiden.
  4. Bei Gehaltsverhandlungen seinen eigenen Wert kennen und höhere Einkommen für die Rente nutzen.
  5. Vorsicht bei der Wahl der Steuerklasse! Vom sogenannten Ehegattensplitting profitiert das Ehepaar laut Kostka zwar in Form von Steuervorteilen (sofern ein deutliches Gefälle zwischen den Einkommen der Ehepartner besteht), im Fall einer Scheidung sei die Frau aber oft benachteiligt.
  6. In Riester-Verträgen sollten Kinder im Vertrag der Mutter stehen.
  7. Wertpapierdepots, Immobilien und andere Vermögenswerte sollten beiden Ehepartnern gehören.
  8. Rentenansprüche ab und zu prüfen lassen, um eventuelle Lücken rechtzeitig über private Altersvorsorgeverträge zu abzudecken.
  9. Trotz Romantik in der Ehe stets Bescheid wissen, ob und wie das eigene Leben nach einer Scheidung finanzierbar wäre.
  10. Frühzeitig mit der privaten Altersvorsorge beginnen. Ein Aktiensparplan könne beispielsweise schon mit einem vergleichsweise geringen monatlichen Betrag eingerichtet werden. Zu empfehlen sind entweder Fonds- oder ETF-Sparpläne.
autorAutorin
Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Suche
Close this search box.
Zuletzt hinzugefügt
Wie die Zukunft der bAV aussieht
Handelsblatt Jahrestagung bAV 2024

Wie die Zukunft der bAV aussieht

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden
AfW-Vermittlerbarometer: Nachhaltigkeit

Vermittler müssen und wollen sich weiterbilden

Zuletzt hinzugefügt
„Honorarberatung ist hochflexibel“
„Lass mal reden“ mit Honorarkonzept

„Honorarberatung ist hochflexibel“

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“
„Lass mal reden“ mit Ralf Pispers, Personal Business Machine (PBM)

„In fünf Jahren sterben Online-Abschlussstrecken aus“

Skip to content