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Ein Schild warnt vor künstlicher Intelligenz: Die EU arbeitet gerade an Regeln für den verantwortungsvollen Umgang mit der Technik. © picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
  • Von Karen Schmidt
  • 29.09.2023 um 13:52
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Künstliche Intelligenz ist derzeit eines der großen Themen unserer Zeit. Damit kein Schmu damit betrieben wird, arbeitet die Europäische Union (EU) an einer entsprechenden Regulierung. Die Versicherer beklagen in den ersten Entwürfen zu hohe Compliance-Regeln, die den Einsatz der KI stark bremsen würde.

„Für die Wirtschaft insgesamt, aber vor allem für uns Versicherer ist das Thema generative KI enorm wichtig“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Sie hat das Potenzial, in nahezu allen Bereichen eingesetzt zu werden, in denen Daten verarbeitet und komplexe Entscheidungen getroffen werden.“

In einem ersten Schritt gelte das vor allem für interne Abläufe, wie dem Zusammenfassen von langen Texten oder dem Vorformulieren von E-Mails und Briefen – da verspriche generative KI große Produktivitätsgewinne, glaubt Asmussen. Die Verhandlungen der EU-Institutionen zu einer Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) laufen seit Juli und sollen bis spätestens Anfang Dezember abgeschlossen sein.

Besonders der Teilbereich künstliche Intelligenz mit allgemeinem Verwendungszweck werde noch intensiv diskutiert; die Wirtschaft soll entsprechendes Feedback geben. Vor diesem Hintergrund plädiert der GDV in einem aktuellen Positionspapier seines neuen Digitalausschusses dafür, die Vorschläge zur Regulierung nachzubessern. „Sie sehen teilweise so hohe Compliance-Vorschriften vor, dass diese auf die Verbreitung von generativen KI-Anwendungen wie eine angezogene Handbremse wirken werden“, so Asmussen. „Dabei müssen wir in der EU wirklich aufs Gas drücken, damit die europäische Wirtschaft in diesem Kernbereich von morgen nicht schon heute den Anschluss verliert.“

Während die KI-Verordnung im Allgemeinen einen risikobasierten Ansatz verfolge, sei dieser in den neuen Vorschlägen von Rat und Parlament nicht mehr erkennbar, erklärt Asmussen.  „Im Gegenteil, es werden aufgrund der sehr weit gefassten Definition sehr hohe Anforderungen an alle KI-Systeme gestellt, die auf einer breiten Datenbasis trainiert wurden und eine breite Palette an Aufgaben erfüllen können – unabhängig vom Risiko.“ Damit würden den zukünftigen Anbietern von generativer KI – wie beispielsweise Versicherern –Hürden im Einsatz der Technologie auferlegt. „Eine übereilte Regulierung nutzt niemandem, weder den Verbrauchern noch den Unternehmen“, sagt Asmussen.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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