- Von Andreas Harms
- 04.12.2024 um 11:20
Anschließend orientiert sich MSCI an den hauseigenen Nachhaltigkeits-Ratings (ESG-Ratings), um in den übrigen Branchen die saubersten Vertreter zu ermitteln. Pflicht ist die Note A oder höher. Und der sogenannte Controversies Score (mindestens 4) soll all jene Firmen aussperren, die in ESG-Hinsicht gerade Stress haben oder machen (sogenannte Kontroversen).
Eine weitere Komponente kommt beim MSCI World SRI Filtered PAB Index und dem MSCI World SRI S-Series PAB 5% Capped Index hinzu: das Klimaschutzabkommen von Paris hinzu (EU Paris Aligned Benchmark, kurz PAB). Zusätzlich baut MSCI die Indizes so um, dass sie – im übertragenen Sinne – nur halb so viel Treibhausgas absondern wie der Mutterindex, also der MSCI World.
Capped-Klausel sorgt für feinere Streuung
Auch die 5%-Capped-Klausel erzeugt einen interessanten Effekt. Denn der MSCI World SRI S-Series PAB 5% Capped Index ist deutlich feiner gestreut als der MSCI World SRI Filtered PAB Index. Die zehn größten Positionen nehmen insgesamt lediglich 15,1 Prozent des Index ein. Beim nicht-gedeckelten Index geht es deutlich klumpiger zu: Dort stellen die Top 10 mit 29,1 Prozent fast ein Drittel des Index. Und das bei insgesamt ähnlich vielen Titeln, nämlich zwischen 320 und 330.
Klimaschutzabkommen aus Paris, Reduced Fossil, Low Carbon – am Ende sollen alle SRI-Indizes gleichermaßen für unterdurchschnittlich viel Kohlendioxid in der Atmosphäre verantwortlich sein und gesellschaftliche und soziale Themen beherzigen.
Womit wir am Ende zur anlagetechnischen Seite kommen. Und da müssen wir zunächst feststellen: Wer einen SRI-ETF kauft, muss auch mal loslassen können. Denn von den derzeit so dominanten US-Riesenfirmen sind nur Nvidia, Tesla und Microsoft enthalten. Und sogar von denen fehlt Microsoft in einigen Varianten. Apple, Alphabet (also Google), Meta (also Facebook) und Amazon sind nicht mit dabei.
Über 300 Titel reichen locker aus
Freilich sind die SRI-Indizes mit ihren 320 bis 330 Bestandteilen zwar bei weitem nicht so breit gestreut wie der MSCI World mit seinen derzeit 1.400 Aktien (Stand: Oktober 2024). Doch diese mehrere Tausend Aktien schweren Indizes sind ohnehin ein bisschen zu viel des Guten (wie ich hier ausführe). Über 300 Titel reichen locker aus, um Unternehmensrisiken wegzustreuen. Viel wichtiger sind Branchen und Regionen. Und in dieser Hinsicht sind die SRI-Indizes mit einem US-Anteil von fast 70 Prozent ähnlich stark verklumpt wie der MSCI World (72,7 Prozent).
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