Ist Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg: Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 04.03.2020 um 11:47
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Pflegefachkräfte sollen bald besser bezahlt werden – und bislang sieht die Regierung die Pflegebedürftigen in der Pflicht, diese Mehrkosten zu finanzieren. „Das ist nicht mehr hinnehmbar“, findet die SPD-Gesundheitssenatorin für Hamburg, Cornelia Prüfer-Storcks. Eine Deckelung der Eigenanteile müsse her; alles darüber solle die gesetzliche Pflegeversicherung tragen.

Den derzeitigen Fachkräftemangel in der Pflegebranche will die Regierung vor allem mit einer besseren Vergütung bekämpfen – aber das wird teuer. „Ich gehe von mindestens 5 Milliarden Euro Mehrkosten pro Jahr für die Pflege aus“, erklärte die Gesundheitssenatorin Hamburgs, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), auf der Fachkonferenz „Pflege solidarisch gestalten“ in Berlin. Über die Veranstaltung berichtet das „Ärzteblatt“. Dass diese allein von den Pflegebedürftigen finanziert werden sollen, halte sie für „nicht mehr hinnehmbar“.

Die SPD-Politikerin fordert daher eine Deckelung der Eigenanteile. Alle Kosten darüber hinaus sollten Sache der Pflegeversicherung werden. Der Grund: Laut Prüfer-Storcks ist bereits heute ein Drittel aller Pflegebedürftigen auf Sozialhilfe angewiesen. Die eigentliche Idee der Pflegeversicherung sei das nicht. Denn diese soll „die Pflegebedürftigen davor schützen, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein“, so die Senatorin.

Und weiter: „Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten drei Jahren die heute be­stehende Lohnlücke zwischen der Kranken- und der Altenpflege in Höhe von durch­schnitt­lich 500 Euro schließen müssen. Denn in drei Jahren werden die ersten generalis­tisch ausgebildeten Pflegekräfte auf den Markt kommen. Dann müssen Altenpfleger ge­nauso viel verdienen wie Krankenpfleger“, so die Politikerin.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will bis zur Jahresmitte einen Vorschlag für eine Reform der Pflegefinanzierung vorlegen (wir berichteten). Dabei sollen Pflegebedürftige entlastet werden, so der Minister.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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