Markus Jost, Lebensversicherungsvorstand der Basler. © Florian Sonntag
  • Von Redaktion
  • 22.09.2015 um 08:57
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Markus Jost, Lebensversicherungsvorstand der Basler Versicherungen, über das hauseigene Effizienzprogramm, den Systemfehler der klassischen Lebensversicherung und die drei Schlüsselfaktoren der modernen Produktentwicklung.

Sie haben Anfang 2015 schon ein neues Produkt auf den Markt gebracht – die Basler Privat-Rente Invest Vario. Und das erfüllt alle Ihre Kriterien an die moderne Produktentwicklung?

Jost: Ja. Sehen Sie, es gibt viele Konzepte am Markt, die mir im Grunde gefallen, aber die meisten sind zu kompliziert. Auch ich habe zum Teil Probleme, sie zu verstehen. Ich muss mir die  Versicherungsbedingungen mehrfach durchlesen und bin dann immer noch nicht sicher, ob ich alles richtig aufgenommen habe. Auch der Vertrieb wird damit Probleme haben und der Kunde wird es erst recht nicht nachvollziehen können. Hier setzen wir mit der neuen Vario-Idee an: Die Basler Privat-Rente Invest Vario löst die bisherige Grenze zwischen Garantie und Fonds auf. Bislang musste sich der Kunde entscheiden, ob er sein Geld in eine klassische oder in eine fondsgebundene Lebensversicherung investieren will – und das für die nächsten 30 Jahre. Diese Entscheidung ist schwierig, und was passiert? Der Kunde schiebt die unangenehme Entscheidung auf und macht gar nichts. Mit Vario muss er sich nicht endgültig entscheiden. Das erleichtert das Beratungsgespräch erheblich.

Inwiefern?

Jost: Der Kunde wählt bei Vario eine Mischung aus Deckungsstock und Fonds. Er kann den Fondsanteil je nach Wunsch zwischen 10 und 100 Prozent festlegen – der Anteil im Deckungsstock liegt dann entsprechend zwischen 90 und 0 Prozent. Wie mit einem Schieberegler passt der Kunde während der gesamten Vertragsdauer die Aufteilung an seine Lebenssituation an. Zwölfmal im Jahr kann er das Mischverhältnis verändern. Die Fonds kann er frei wählen. Die Menschen wollen Optionen. Wir wissen, dass sie in der Praxis nur selten genutzt werden. Aber allein das Vorhandensein dieser Option ist aus unserer Sicht von großem Wert.

Was wählen denn die Kunden, die das Produkt bisher abgeschlossen haben?

Jost: 70 Prozent der bisherigen Kunden gehen zu 100 Prozent in Fonds.

Oha, das hätte ich jetzt nicht gedacht.

Jost:
Wir auch nicht. Aber das zeigt, dass die Leute anfangen umzudenken. Also besteht vielleicht doch noch Hoffnung für die Altersvorsorge der Deutschen.

Markus Jost (im Foto zwischen Chefredakteurin Karen Schmidt und Michel, Foto: Florian Sonntag), geboren 1961 in der Schweiz, ist seit 1. Januar 2013 Mitglied des Vorstands der Basler Versicherungen. Er verantwortet das Ressort Lebensversicherung und seit 1. Februar 2014 zusätzlich das Ressort Exklusivvertrieb. Jost trat der Baloise Gruppe zunächst als Finanzvorstand der liechtensteinischen Baloise Life bei und übernahm dort später den Chefposten. Zuvor war er Finanzvorstand in der Konzernleitung der Nationale Suisse sowie Mitglied der Geschäftsleitung bei einer Tochtergesellschaft der Generali-Gruppe.

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