Der Vorstand des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. (von links): Frank Rottenbacher, Norman Wirth (geschäftsführender Vorstand) und Matthias Wiegel. © AfW
  • Von Redaktion
  • 10.08.2021 um 16:54
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 04:50 Min

„Beratungsfreie Produkte in der Altersvorsorge darf es nicht geben.“ Mit dieser Hauptforderung wendet sich der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung im Vorfeld der Bundestagswahl an die Parteien. In einem Thesenpapier zur Bundestagswahl hat der Vermittlerverband fünf politische Anliegen aufgelistet. Was diese konkret besagen, erfahren Sie im Gastbeitrag des AfW-Vorstandes.

  1. Verlässliches Vergütungssystem auf dualer Basis

Wir erwarten bessere Rahmenbedingungen unter Beibehaltung der Koexistenz zwischen provisionsbasierter und honorarbasierter Vergütung.

Im Interesse einer umfassenden, flächendeckenden und unabhängigen Verbraucherberatung in Finanz- und Versicherungsangelegenheiten und unter Berücksichtigung des auch sozialpolitischen Auftrages der Branche brauchen wir eine verlässliche Basis für das Einkommen der Finanzberater:innen. Ständige Diskussionen über Provisionsdeckel oder -verbot sind branchen- und damit auch verbraucherschädlich. Sollte es wider Erwarten doch Provisionsexzesse bei den beiden Vergütungssystemen geben, müssen diese von der zuständigen Aufsicht verhindert werden.

  1. Rente – nachhaltiges System, professionell

Wir erwarten, dass ein nachhaltigeres System auf den bewährten drei Säulen geschaffen wird. Die Riester-Rente muss erhalten bleiben – unter Abschaffung der Beitragsgarantie, einer erheblichen Entbürokratisierung (unter anderem im Zulagenverfahren) und der Öffnung für weitere Berufsgruppen. Einer vierten Säule, wie sie derzeit schon intensiv diskutiert wird, stehen wir unter bestimmten Prämissen offen gegenüber (unter anderem Opt-Out-Möglichkeit, keine Garantievorgaben). Grundsätzlich muss bei kapitalgedeckter Altersvorsorge weiterhin gelten, dass diese nur mit qualifizierter Beratung einhergehen darf. 

  1. Sustainable Finance – für Kunden:innen und Vertrieb verständlich und ohne bürokratische Auswüchse

Wir unterstützen den EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“, der eine Reihe von Handlungsempfehlungen für die Finanzierung der klimapolitischen Ziele von Paris und der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) durch Umlenkung der Kapitalströme beinhaltet. Die Umsetzung muss – um hinreichend Akzeptanz bei Kunden:innen und Branche zu erreichen – unbürokratisch, ohne Informations- und Bürokratie-Overkill und bestenfalls unter hoher Akzeptanz der mündigen Bürger:innen erfolgen.

Über die Autoren:

Norman Wirth ist geschäftsführender Vorstand des AfW. Er ist zudem als Rechtsanwalt und Fachanwalt für Versicherungsrecht in Berlin tätig. AfW-Vorstand Frank Rottenbacher ist außerdem Vorstand der Going Public! Akademie für Finanzberatung in Berlin. AfW-Vorstand Matthias Wiegel ist Inhaber der MW Unternehmensberatung, Berlin.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Hinterlasse eine Antwort