- Von René Weihrauch
- 25.06.2021 um 10:42
Im Normalfall müssen Kunden vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung eine Reihe von Gesundheitsfragen beantworten. Unter anderem wollen die Versicherer wissen: Fehlen bereits Zähne? Wurden Zähne ersetzt – und wenn ja, durch welchen Zahnersatz? Wurde schon einmal eine Parodontosebehandlung durchgeführt? Leidet der Antragsteller unter Kieferbeschwerden? Läuft zurzeit eine kieferorthopädische Behandlung oder ist eine solche geplant? Ist eine zahnärztliche Behandlung im Gange, geplant oder angeraten?
Risiko von Beitragserhöhungen steigt
Diese Fragen müssen unbedingt wahrheitsgemäß beantwortet werden, ansonsten ist im Behandlungsfall der Versicherungsschutz gefährdet. Das mag manchem lästig erscheinen, hat aber Sinn. Hintergrund ist der Kollektivgedanke, der privaten Krankenversicherungen zugrunde liegt: Dadurch, dass ein durchschnittlich möglichst gesunder Stamm an Versicherten aufgebaut wird, lassen sich auch kostspielige Behandlungen oder Operationen bezahlen, wenn es darauf ankommt. Je mehr potenzielle Risikopatienten es gibt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Beitragserhöhungen kommt. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn zu viele Versicherte mit (zahn-)gesundheitlichen Vorschäden in einem bestimmten Tarif versichert sind.
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Hinzu kommt: Der Verzicht auf Gesundheitsfragen garantiert keineswegs, dass alle Kosten künftiger Behandlungen übernommen werden. Oft stecken Einschränkungen im Kleingedruckten. Bei bereits vorhandenen Problemen, die sich aus der Patientenkartei des Zahnarztes ergeben, zahlen die meisten Versicherer auch dann nicht, wenn vor Vertragsabschluss nicht ausdrücklich danach gefragt wurde. Bereits „angeratene“, also geplante oder beabsichtigte Behandlungen sind normalerweise ebenfalls nicht versicherbar – ob mit oder ohne Gesundheitsfragen. Außerdem sind die Summenbegrenzungen in Versicherungen ohne Fragen für die ersten Jahre sehr eng und reichen in vielen Fällen nicht aus.
Tipp für Makler: Raten Sie Ihren Kunden zu einer Zahnzusatzversicherung mit wenigen und klar verständlichen Fragen. So kann es später nicht zu unliebsamen Überraschungen kommen, die letztlich auch auf Sie zurückfallen.
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