Vermögensverwalter Christian Wielgus (links) und Unternehmensberater Peter Schmidt. © Wielgus / Schmidt
  • Von Redaktion
  • 11.04.2019 um 17:10
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Der Schritt vom Angestellten in die Selbstständigkeit ist nicht der einfachste, gerade in der Finanzbranche. Dabei kann es sich anbieten, Bestände von älteren Kollegen zu kaufen. Wie das in der Praxis funktionieren kann, erklären Christian Wielgus, selbstständiger Vermögensverwalter, und Peter Schmidt, Bestandsübertragungsexperte, im Interview.

 

Herr Schmidt, wie konnten Sie Herrn Wielgus beim Check der Kaufbestände unterstützen?

Schmidt: Wir gehen da wie bei einer Beratung des Maklers selbst vor. Erstmal prüfen wir die Aktenlage und werfen einen tiefen Blick in den Bestand selbst. Die Analyse der Produktpartner, der Bestandszusammensetzung und – wenn möglich – in die Struktur der verkauften Produkte gibt meist schon wichtige Erkenntnisse. Dazu schauen wir uns Basics wie Firmenstruktur, Maklerverträge und die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen genauer an. Ziel des Ganzen ist das Erkennen von Stärken, Schwächen und Risiken im Kaufobjekt für den Käufer. Wenn wir während der Beratungen zum Kauf eines Maklerbestandes oder einer Maklerfirma sowie der Tiefenprüfung des Bestandes bei einem Makler nach Paragraf 34d der Gewerbeordnung den Verkauf von geschlossenen Fonds oder ähnlichem entdecken, dann kann sich der Käufer dementsprechend bei den Kaufverhandlungen einlassen.

Diese Strategieberatung durch den Unternehmensberater hat Ihnen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, gefördert. War das kompliziert, Herr Wielgus?

Wielgus: Nein, es war zu meinem Erstaunen sogar kinderleicht. Die Inanspruchnahme der Dienstleistung von Herrn Schmidt ist als zertifizierter Partner der BAFA förderungsfähig und die Antragstellung, Bearbeitung als auch Auszahlung durch die BAFA geht einfach und zeitnah vonstatten.

Kann jeder, der sich Berater nennt, auch ein BAFA-Berater sein, Herr Schmidt?

Schmidt: Nein, so einfach ist das nicht, denn das BAFA achtet schon sehr akribisch auf das Wissen der registrierten Vermittler. So ist der Nachweis zur fachlichen Befähigung, der Zuverlässigkeit und einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung zu erbringen. Besonders der Nachweis des Qualitätsmanagements, eines sogenannten QM-Systems, bereitet dabei so manchem Berater Probleme. Das muss von Beginn bis zum Schluss der Beratung nach den Richtlinien der BAFA gewährleistet sein. Aber der Aufwand lohnt sich, wenn Makler dann für die Beratung zu wichtigen Fragen der Unternehmensführung einen Zuschuss aus nationalen oder EU-Fördermitteln bekommen.

Herr Wielgus, Sie geben unter anderem auf Youtube regelmäßig Interviews zu Finanzthemen. Wie kam es denn dazu?

Wielgus: Durch einen Artikel über meine Person im „Focus“ zum Titelthema „Sparen und Investieren“ kamen diverse Anfragen zu Interviews unter anderem auch durch einige größere Youtube-Kanäle im Bereich Finanzen und Börse. Mittlerweile sind mehrere dieser Interviews abgedreht und kommen nach und nach raus, unter anderem für Mission Money, wo Größen wie Dirk Müller (Mr. Dax) und Gerd Kommer (ETF-Experte) ihr Wissen regelmäßig teilen. Es geht mir persönlich in diesen Interviews darum, Mehrwerte und Denkimpulse für die Zuschauer zu geben und Menschen Wissen zu vermitteln und Mut zuzusprechen, den finanziellen Weg für sich erfolgreich zu bestreiten und die beste Version Ihrer selbst zu werden, immer mit der nötigen Portion Dankbarkeit und Demut.

Wie ist das für Sie als erfahrener Gestalter im Versicherungsmarkt, Herr Schmidt, mit einem jungen Vermögensverwalter wie Herrn Wielgus zusammenzuarbeiten? Was geht einem da durch den Kopf?

Wielgus: Positives. Ich freue mich über jeden jungen Menschen, der sich engagiert der Herausforderung eines Vermögensverwalters oder Maklers in der Gegenwart stellt und so auch die Zukunft der weitgehend unabhängigen Beratung der Kunden zu Versicherungen und Finanzen sichern will. Ich bin ein großer Befürworter dieser von Versicherern oder Banken unabhängigen Beratung für den mündigen Kunden. Deshalb bemühe ich mich auch, die Beratung breiter anzulegen und nicht nur punktuell bestimmte Tools zu empfehlen. So verstehe ich auch generell mein Coaching eher als nachhaltige Unterstützung für meine Mandaten unter Maklern oder Versicherern denn als kurzfristige Impulse für ein Power-Selling, das nach wenigen Monaten zusammenbricht.

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